Zwangsarbeitsorgnisationen in Italien (1943-1945)
Die Organisation Paladino von ihrer Gründung bis Ende 1943
Es wurde darum dringend notwendig Einrichtungen zu schaffen, die dem willkürlichen Einsatz der Arbeitskraft durch die Wehmacht entgegenwirkten. Die Idee einer italienischen Organisation zum Einsatz von Arbeitern im Dienste der deutschen Streitkräfte stammt vom General der Ingenieurstruppen Francesco Paladino, der sein Vorhaben am 1. Oktober 1943 dem Verteidigungsminister der Italienischen Sozialrepublik, Marschall Rodolfo Graziani, vortrug.
Paladino schlug Graziani vor ein “Generalinspektorat für den Arbeitsdienst”, das Ispettorato Generale del Lavoro, zu bilden. Diese neue Organisation (später mit verschiedenen inoffiziellen Namen wie “Organizzazione Paladino” oder “Azione Graziani” bezeichnet) sollte “die von den deutschen Behörden zwangsrekrutierten Arbeiter mit freiwilliger Arbeitskraft ersetzten und die Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden in der Wiederherstellung von Straßen, Eisenbahnen, sowie in anderen Arbeiten im Zivil- sowie im Militärbereich pflegen.”1
Zwei Tage später, am 3. Oktober, traf Paladino im Hotel Quirinale in Rom die deutschen Behörden, um seine Idee vorzutragen. Dabei stand er in stendigem Kontakt mit Graziani, mit dem er jeden Zug in der Verhandlung besprach. Am 6. Oktober traf Paladino Zimmermann, mit dem er sich über eine Reihe von Aspekten einigte: Arbeitslohn, Abfindung bei Arbeisunfällen, Bezahlung der Offiziere, Unterkünfte, Verpflegung und Ausrüstung der Arbeiter. Die Vergütung sah einen Nettotageslohn von 12,50 Lire vor, zuzüglich 20 Lire für die Ehegattin, 5 für jedes unterhaltsbrechtigte Kind und 10 pro Elternteil. Die Arbeitsausrüstung und die Verpflegung waren nach Möglichkeit zu Lasten der Italiener, “andernfalls werden sich die Deutschen darum kümmern.”2 Zur Einteilung der Arbeiter waren 600 Leutnante und Obeleutnante, 200 Hauptmänner und 67 Majore vorgesehen. Das Ispettorato sollte in 15 Provinzinspektorate (geleitet von 15 Obersten oder Majoren) unterteilt sein, mit jeweils 15 zugeteilten Offizieren, 15 Sanitätsoffizieren, 15 Verwaltungsoffizieren und 15 Dolmetschern.3 Also eine extrem schlanke Organisation für eine Arbeitermasse, die in einigen zentausend Mann geschätzt wurde.
Am selben Tag gab Graziani Paladino offiziell den Auftrag das Arbeitsdienst-Inspektorat zu leiten. Das erste Hauptquartier befand sich in einem Gebäude in Via Quattro Fontane 15 in Rom, wo die Organizzazione Paladino laut dem “Diario Storico” mit sehr spärlichen Mitteln eröffnet wurde: “zwei kleine Zimmer, drei Tische, eine ausgeliehene tragbare Schreibmaschine […] und drei gutwillige Männer!”4
Am 8. Oktober gab Graziani die Ausschreibung bekannt, mit dem das Ispettorato 90.000 Arbeiter in den Provinzen Aquila, Ascoli, Frosinone, Grosseto, Littoria, Macerata, Perugia, Pescara, Rieti, Rom, Teramo, Terni, Viterbo und Chieti rekrutiert hätte.5
Die auf Wandplakaten beworbene Stellenausschreibung enthielt folgenden Text: “Bei der derzeitigen Lage erweist es sich als unaufschiebbar Arbeiten an Straßen, Eisenbahnlinien und verschiedenen weiteren Einrichtungen vorzunehmen, um die für Lebensmittelversorgung und weitere Bedürfnissen der Bevölkerung zu gewährleisten und die Arbeitslosigkeit und das Leiden der Arbeiter und ihrer Familien in Hinblick auf den ausstehenden Winter zu lindern. Darum habe ich beschlossen Arbeitereinheiten zu bilden, die von Offizieren der Ingenieurstruppen in Zusammenarbeit mit den wichtigsten nationalen Unternehmen im Zivilbereich geleitet werden. Die Offiziere werden für Disziplin, Verpflegung, Gesundheit und moralisches Wohlergehen der Arbeiter sorgen. Zu diesem Zweck wird ein Ispettorato del Lavoro gegründet, das für die Organisation und Disziplin der Arbeit zuständig ist. Es werden bedingungslos arbeitstaugliche Männer aller Altersklassen eingestellt. Die Zuwendung besteht in Unterkunft, Verpflegung und einem Nettotageslohn von 12,50 Lire, zuzüglich 1,20 Lire für die Versorgung der Ehegattin, l,50 für jedes unterhaltsberechtigte Kinde und 1,10 pro Elternteil. Vorzusprechen hat man im Bürgermeisteramt, das täglich die Namenslisten an die jeweiligen Präfekturen weiterreichen wird. Die eingestellten Arbeiter sind von etwaiger Einberufung zum Wehrdienst freigestellt sowie von der Anwesenheitspflicht bei sonstigen Einzugsausschreibungen dispensiert und werden innerhalb der Landesgrenzen, soweit möglich in der Nähe ihres Wohnorts eingesetzt. Diese Ausschreibung ist ab heute wirksam und wird, sobald 90.000 Einheiten erreicht werden, abgeschlossen. Der Marschall Italiens, Verteidigungsminister R. Graziani.”6
Minister Guido Buffarini Guidi sendete am selben Tag einen Rundbrief an die dem Innenministerium unterstehenden Präfekten, mit dem er sie über die in jeder Provinz bevorstehende Ankunft eines, mit dem Aufbau der “Organisation Paladino” betrauten, hochrangigen Offiziers in Kenntnis setzte und ersuchte ihm die Akten der angeheuerten Arbeiter auszuhändigen.7
Der RSI Rundfunk gab die Ausschreibung in einem kurzen Komuniqué bekannt, das die Rekrutierung von Arbeitern zur Räumung und Widerherstellung der Straßen mit der Notwendigkeit erklärte die Versorgung der Großstädte zu gewährleisten. Außerdem versicherte das Komuniqué, dass “die Organisation rein italienisch ist, geleitet von italienischen Sachverständigen der wichtigsten Unternehmen, unter der Aufsicht von Offizieren der Ingenieurstruppen, die sich um das Wohlergehen und die Versorgung der Arbeiter und ihrer Angehörigen kümmern werden. Sämtliche bei Arbeitsunfällen vom Gesetz vorgesehene Entschädigungen der Sozialvericherungsanstalt sind gültig.”8
Die Zeitungen des 10. Oktober teilten mit, dass die Organisation des Arbeitsdienstes in den alleinigen Zuständigkeitsbereich des Verteidigungsministeriums fällt, sprich dass Graziani die “neue Aufgabe durch geeignete Einrichtungen auf zentraler und peripherer Ebene wahrnehmen wird.”9
Diese Entscheidung wurde offensichtlich ohne Einbezug der übrigen Ministerien, die sich bis zum Waffenstillstand um die Mobilitation der Zivilbevölkerung gekümmert hatten, also vor allem des Ministero delle Corporazioni (Ministerium der Körperschaften), getroffen. In den ersten Tagen stifteten diese Ausschreibungen viel Verwirrung und ein Klima der Verunsicherung unter den italienischen Arbeitern, die es für außerordentlich gefährlich hielten sich bei den Einberufungsbehörden – egal ob ziviler oder militärischer Art - zu melden, da sie offenbar fürchteten nach Deutschland deportiert zu werden. In einem am 12. Oktober von Paladino für Graziani verfassten Memorandum stand einleitend, dass “sich in der freiwilligen sowie obligatorischen Einberufung der Arbeiter viele Zwischenfälle ereignet haben, die auf die gleichzeitige Bekanntgabe der Ausschreibung durch Plakate, Mitteilungen in der Presse und im Rundfunk zurückzuführen sind. Darum drängt sich die Vermutung auf, dass - auch infolge der letzten Ausschreibung des Marschalls Graziani – der Arbeiter sich nicht meldet, da er eine Attrappe fürchtet und auch aus dem Mißtrauen, das durch die mangelnde Abstimmung der Propaganda verschärft wurde.”10 Am 1. Oktober traf Paladino drei Funktionäre des Ministero dell’Economia Corporativa, um “einige Missstände bei der Anheuerung der Arbeiter zu beheben.”11 In dieser Sitzung wurde beschlossen in jeder Bürgermeisterschaft und in den Provinzhaupstädten jeweils drei Einberufungszentren zu schaffen: eines für die Organisation Todt, eines für die “Paladino” und eines für den Einzug von Arbeitern, die man dann nach Deutschland geschickt hätte (Organisation Sauckel). Die Verhandlung endete mit einem einem Kompromiss: Es wurde bestätigt, dass die Einberufung dem Verteidigungsministerium zusteht und von den Ministerialabteilungen ausgeführt wird. Im selben an Graziani gerichteten Memorandum des 12. Oktober zählte Paladino die aus dem Treffen mit den Funktionären des Ministero delle Corporazioni hervorgegangenen Lösungsvorschläge auf: Die gesamte Organisation sollte dem Verteidigungsministerium anvertraut werden; Die Rekrutierung sollte durch das Ministero dell’Economia Corporativa erfolgen; Es galt die Arbeitsauftragvergabe an die Privatbetriebe vom Bund der Bauunternehmer koordinieren zu lassen, um Überlappung mit der Organisation Todt zu vermeiden, und schließlich das Lohnproblem zu lösen, um Konkurrenz mit den übrigen deutschen Organisationen zu meiden.12
Noch am 12. Oktober sendete Paladino einen Rundbrief mit den “ersten Richtlinien” an die Arbeitsinspekteure der Provinzen. Darin ersuchte er um taktvollen Umgang mit den Präfekten und den deutschen Verbindungsoffizieren, animierte sie das Misstrauen der Arbeiter zu überkommen und forderte vor allem dazu auf sich von den deutschen Behörden die Listen der bereits von ihnen rekrutierten Arbeiter der Jahrgänge 1910 al 1925 aushändigen zu lassen. Zuletzt gab er die Anweisung sanft mit den Arbeitern umzugehen, besonders beim Eintreffen in den Rekrutierungszentren.13 In diesen Tagen verbreitete Paladino einen weiteren Rundbrief, der allgemeine Anweisungen zur Organisation der Arbeiter enthielt. Die Grundeinheit der “Paladino” war – kurz zusammengefasst – die aus 100 Arbeitern bestehende und von einem Unteroffizier kommandierte Zenturie. Drei Zenturien bildeten eine Kompanie unter dem Kommando eines Hauptmanns, drei Komapanien ein Bataillon zu Befehl eines hochrangigen Offiziers.14 Dementsprechend bestand ein Bataillon aus circa 900 Mann mit neun Unteroffizieren, drei Hauptmännern und einem Oberst oder Major, mit einem zugeteilten Offizier. Als Ansporn für die Provinzinspekteure wurde eine Geldprämie (10.000 Lire) für diejenigen eingeführt, denen es gelungen wäre 8.000 Mann bis Ende Oktober zu rekrutieren.
Trotz aller Propagandaanstrengungen blieb die Paladino in der Tat eine Organisation im Dienste der Deutschen. Am 18. Oktober schickte der General den Provinzinspekteuren ein Rundschreiben, in dem angekündigt wurde, dass Ingenieur Aldo Bianchini, Major der Ingenieurstruppen, zum Verbindungsoffizier mit dem Wehrmachtkommando (offensichtlich der XIV Armee) ernannt wurde. Die wichtige Nachricht war allerdings folgende: “Zwecks rascher Durchführung sind die Provinzinspekteure gebeten, Arbeiteranfragen des deutschen Kommandos, die über genannten hochrangige Offiziere mitgeteilt werden, sofort Folge zu leisten, ohne dass dafür eine Bestätigung seitens des Generalinspektorats notwendig ist”.15
In einem am 19. Oktober von Graziani an Bischof Bartolomasi gerichteten Brief, hieß es, dass das Ispettorato nach Überkommen vielerlei Schwierigkeiten bereits vierzen Provinzinspektorate gegründet und “eine beträchtliche Anzahl Arbeiter” rekruitiert habe.16 Laut “Diario Storico” sind “die zwei [auf die Gründung des Ispettorato] folgende Monate von einem raschen Fortschritt der Organisation gekennzeichnet. Mit dem zunehmenden Zufluss freiwilliger Arbeiter breitet sich die vorerst in den Provinzen rund um Rom Fuß fassende Bewegung nach Norden aus, sodass die Paladino zu Jahresende 1943 eine robuste Struktur aufweist, die fünf überrregionale Inspektorate umfasst: eines für Latium, Umbrien, Abruzzen und Marche (der sogenannte römische Gürtel) und jeweils eines für Toskana, Piemont, Lombardei und Venetien, 25 Provinzinspektorate und 55 Arbeiter Bataillons. Die Arbeitskraft steigt auf 20.805 Einheiten und die Arbeitsleistung erreicht insgesamt die schon eindrucksvolle Anzahl von 142.200 Arbeitstagen. Man hat für alle gearbeitet: für die Bedürfnisse der deutschen und der italienischen Truppen, für die Organisation Todt, für italienische Zivileinrichtungen.”17
Amedeo Osti Guerrazzi (2016)
Diario storico della Organizzazione Paladino, 1. Oktober 1943
Archivio Centrale dello Stato, Presidenza del consiglio dei ministri RSI, B.84bis
Diario storico della Organizzazione Paladino, 6. Oktober 1943
Diario storico della Organizzazione Paladino, S.1-2
Diario storico della Organizzazione Paladino, 8. Oktober 1943
Archivio Centrale dello Stato, Segreteria particolare del Capo della Polizia RSI, B.27
Archivio Centrale dello Stato, Presidenza del consiglio dei ministri RSI, B.84bis
Archivio Centrale dello Stato, Presidenza del consiglio dei ministri RSI, B.84bis
“Il Lavoro fascista”, 9.-10. Oktober 1943
Archivio Centrale dello Stato, Presidenza del consiglio dei ministri RSI, B.84bis
Diario storico della Organizzazione Paladino, 12. Oktober 1943
Archivio Centrale dello Stato, Presidenza del consiglio dei ministri RSI, B.84bis
Archivio Centrale dello Stato, Presidenza del consiglio dei ministri RSI, B.84bis
Archivio Centrale dello Stato, Presidenza del consiglio dei ministri RSI, B.84bis
Archivio Centrale dello Stato, Presidenza del consiglio dei ministri RSI, B.84bis
Archivio Centrale dello Stato, Presidenza del consiglio dei ministri RSI, B.84bis
Diario storico della Organizzazione Paladino, 12. Oktober 1943, S.3
Diario storico della Organizzazione Paladino, 1. Oktober 1943
Diario storico della Organizzazione Paladino, S.1-2
Archivio Centrale dello Stato, Presidenza del consiglio dei ministri RSI, B.84bis
Die Arbeitserziehungslager (AEL) wurden von der Gestapo ab 1940 mit dem Ziel eingerichtet, Personen “umzuerziehen”, die der Industriesabotage angeklagt, oder aus irgend einem anderen Grund für “arbeitsunwillig” gehalten wurden. In der Tat waren diese Lager auch ein Mittel zur Ausbeutung der Zwangsarbeit. Man hat ausgerechnet, dass in Italien und in den Besetzungsgebieten circa 200 Arbeitserziehungslager in Funktion gewesen sind und dass dort circa 500-tausend Personen gefangen waren.
Während des Zweiten Weltkrieges bildeten die Deutschen Einheiten Kriegsgefangener, genannt Bau-und Arbeitsbatallion (abgekürzt B.A.B.).
Die B.A.B. bestanden durchschnittlich aus 600 Arbeitsgefangenen. Die Besonderheit dieser Einheiten lag in ihrer Mobilität: Im Gegensatz zu den StaLag Gefangenen waren sie nicht einem spezifischen Ort bestimmt, sondern wurden je nach Bedarf versetzt.
Die I.G. (Interessen-Gemeinschaft) Farben wurde 1925 durch die Zusammenlegung verschiedener deutscher Industrien gegründet. Während des Zweiten Weltkrieges war sie der führende Chemie Konzern NS-Deutschlands. Die I.G. Farben ist unter den Betrieben gewesen, die am meisten auf Zwangsarbeit zurückgegriffen haben, insbesondere beim Bau der Anlagen in Auschwitz. Die Führungskräfte der I.G. Farben waren unter den Angeklagten des Nürnberger Prozesses 1947/48. Zu Kriegsende beschlossen die Alliierten den Konzern zu zerstückeln, indem sie die Firmen, aus denen er ursprünglich bestand, neu gründeten.
Die Arbeitskommandos waren Arbeitslager für Kriegsgefangene der Deutschen. In der Regel bestanden sie aus einigen hundert Gefangenen und befanden sich nahe der Arbeitsstätten (Fabriken, Minen, Landwirtschaft). Die Verwaltung war einem StaLag (Kriegsgefangenenlager) anvertraut. Von einem StaLag konnten bis zu mehrere Hundert Arbeitskommandos abhängen. Die Arbeitskommandos für allieerte Kriegsgefangene wurden regelmäßig von Vertretern des Roten Kreuzes besucht.
Das Ispettorato Militare del Lavoro war eine militärische Behörde zur Arbeitsaufsicht, die 1943 mit dem Zweck gegründet worden ist, Arbeiter für den Bau von Abwehreinrichtungen zum Schutze der Italienischen Sozialrepubblik (RSI) zu rekrutieren und die Schäden der Luftangriffe zu reparieren. Auch nach dem Namen des Begründers und Kommandanten “Organizzazione Paladino” bekannt, erfasste das Ispettorato Militare del Lavoro einige zentausend Männer und arbeitete eng mit den Deutschen zusammen, bisweilen direkt in ihrem im Dienst.
Die Organisation Todt wurde Ende der 30-er Jahre in Deutschland zur Einordnung der Arbeitskraft für den Bau militärischer Einrichtungen geschaffen. Bis zu seinem Tod (1942) vom Begründer Fritz Todt geleitet, wurde die Organisation während des Krieges zur
Ausbeutung der Zwangsarbeit in den von den Deutschen besetzten Gebeieten eingesetzt. In Italien spielte die Organisation Todt eine grundlegende Rolle in der Erbauung der am Appennin entlang führenden Verteidigungslinien und setzte dazu zentausende Männer ein.
Francesco Paladino wurde 1890 in Scilla bei Reggio Calabria geboren und meldete sich 1907 freiwillig bei den Telegrafistentruppen. 1908 zum Unteroffizier ernannt, nahm er mit diesem Dienstgrad am Tripoliskrieg teil. 1914 wurde er zum Leutnant befördert und während des Ersten Weltrkrieges zum Hauptmann. Er blieb in der Armee und wurde 1932 Oberleutnant. 1936 nahm er am Abessinienkrieg teil, im Laufe dessen er zum Oberst ernannt wurde.
Im Rahmen des Zweiten Weltkrieges kämpfte Paladino auf der Griechisch-Italienischen Front. Bei der Rückkehr wurde er dem Bozener Korps zugeteilt. 1942 zum Brigadengeneral befördert, trat er nach dem Waffenstillstand der Italienischen Sozialrepublik (RSI) bei, für die er das Ispettorato Militare del Lavoro schuf.
1945 trat Paladino in den Ruhestand, 1970 verlieh man ihm den Ehrengrad des Divisionsgenerals.
Francesco Paladino starb 1974.
Fritz Sauckel, geboren 1894, war ein NSDAP-Gauleiter. 1942 wurde er zum Generalbevollmächtigten der Zwangsarbeit in allen deutschen Besetzungsgebieten ernannt. De facto war er also für die Rekrutierung und den Einsatz der Zwangsarbeiter verantwortlich. In Italien versuchte seine Organisation mit spärlichen Erfolg hunderttausende Menschen ins Reich abzuschleppen. Er wurde in Nürnberg vor Gericht gestellt, das Todesurteil wurde 1946 vollzogen.
Albert Speer, geboren 1905, war ein Architekt, der eine hervorragende persönliche Beziehung zu Hitler hatte. Er war zwar kein glühender Nazi, dennoch war er der Schöpfer der Parteiparaden und genoss dadurch die Achtung und das Vertrauen des Führers. Nach Fritz Todts Tod, wurde er 1942 zum Reichsminister für Bewaffnung und Munition ernannt, der die Organisation Todt unterstand. Er wurde in Nürnberg vor Gericht gestellt und zu zwanzig Jahre Haft verurteilt. Er ist 1981 in London gestorben.
Deutsches Kriegsgefangenenlager. Die Lebesbedingungen in den StaLag waren je nach Nationalität der Gefangenen (Alliierte, Sowjetbürger, italienische Militärinternierte usw.) sehr unterschiedlich.
Fritz Todt war ein deutscher Ingenieur, der in den 30-er Jahren für die Erbauung des von Hitler gewollten Autobahnsystems verantwortlich war. Am Ende der 30-er gründete er die Organisation Todt mit der Zielsetzung, Zwangsarbeitskraft für den Bau der Verteidigungslinien entlang der Grenze mit Frankreich zu liefern. Während des Krieges leitete seine Organisation den Einsatz der Zwangsarbeit in den Besetzungsgebieten. Er starb 1942 in einem Flugunfall.
Die Gemeinschaftslager sowie die Wohnlager waren unbeaufsichtigte Lager für ausländische Arbeiter, während die Arbeitslager unter Aufsicht standen. Zumeist wird nur für letztere der Begriff der Zwangsarbeit verwendet, aber izwischen neigen die Historiker dazu das Bedeutungsfeld entschiedenen zu revidieren und den Begriff auf Arbeitsverhältinsse, die nur förmlich freiwillig aber de facto Zwangarbeit waren, zu erweitern. Die gegenwärtige Historikerdebatte geht in die Richtung den Begriff der Zwangarbeit durch folgende drei Merkmale zu definieren:
- Die rechtliche Unmöglichkeit für den Arbeiter das Arbeitsverhältnis zu beenden
- Die begrenzten Möglichkeiten Einfluss auf die eigenen Arbeitsbedingungen zu nehmen
- Eine hohe Sterberate als Hinweis auf eine überdurschnittliche Arbeitslast gleichzeitiger Unterernährung.
Siehe [https://www.bundesarchiv.de/zwangsarbeit/geschichte/auslaendisch/begriffe/index.html]
Die Arbeitserziehungslager (AEL) wurden von der Gestapo ab 1940 mit dem Ziel eingerichtet, Personen “umzuerziehen”, die der Industriesabotage angeklagt, oder aus irgend einem anderen Grund für “arbeitsunwillig” gehalten wurden. In der Tat waren diese Lager auch ein Mittel zur Ausbeutung der Zwangsarbeit. Man hat ausgerechnet, dass in Italien und in den Besetzungsgebieten circa 200 Arbeitserziehungslager in Funktion gewesen sind und dass dort circa 500-tausend Personen gefangen waren.
Während des Zweiten Weltkrieges bildeten die Deutschen Einheiten Kriegsgefangener, genannt Bau-und Arbeitsbatallion (abgekürzt B.A.B.).
Die B.A.B. bestanden durchschnittlich aus 600 Arbeitsgefangenen. Die Besonderheit dieser Einheiten lag in ihrer Mobilität: Im Gegensatz zu den StaLag Gefangenen waren sie nicht einem spezifischen Ort bestimmt, sondern wurden je nach Bedarf versetzt.
Die I.G. (Interessen-Gemeinschaft) Farben wurde 1925 durch die Zusammenlegung verschiedener deutscher Industrien gegründet. Während des Zweiten Weltkrieges war sie der führende Chemie Konzern NS-Deutschlands. Die I.G. Farben ist unter den Betrieben gewesen, die am meisten auf Zwangsarbeit zurückgegriffen haben, insbesondere beim Bau der Anlagen in Auschwitz. Die Führungskräfte der I.G. Farben waren unter den Angeklagten des Nürnberger Prozesses 1947/48. Zu Kriegsende beschlossen die Alliierten den Konzern zu zerstückeln, indem sie die Firmen, aus denen er ursprünglich bestand, neu gründeten.
Die Arbeitskommandos waren Arbeitslager für Kriegsgefangene der Deutschen. In der Regel bestanden sie aus einigen hundert Gefangenen und befanden sich nahe der Arbeitsstätten (Fabriken, Minen, Landwirtschaft). Die Verwaltung war einem StaLag (Kriegsgefangenenlager) anvertraut. Von einem StaLag konnten bis zu mehrere Hundert Arbeitskommandos abhängen. Die Arbeitskommandos für allieerte Kriegsgefangene wurden regelmäßig von Vertretern des Roten Kreuzes besucht.
Das Ispettorato Militare del Lavoro war eine militärische Behörde zur Arbeitsaufsicht, die 1943 mit dem Zweck gegründet worden ist, Arbeiter für den Bau von Abwehreinrichtungen zum Schutze der Italienischen Sozialrepubblik (RSI) zu rekrutieren und die Schäden der Luftangriffe zu reparieren. Auch nach dem Namen des Begründers und Kommandanten “Organizzazione Paladino” bekannt, erfasste das Ispettorato Militare del Lavoro einige zentausend Männer und arbeitete eng mit den Deutschen zusammen, bisweilen direkt in ihrem im Dienst.
Die Organisation Todt wurde Ende der 30-er Jahre in Deutschland zur Einordnung der Arbeitskraft für den Bau militärischer Einrichtungen geschaffen. Bis zu seinem Tod (1942) vom Begründer Fritz Todt geleitet, wurde die Organisation während des Krieges zur
Ausbeutung der Zwangsarbeit in den von den Deutschen besetzten Gebeieten eingesetzt. In Italien spielte die Organisation Todt eine grundlegende Rolle in der Erbauung der am Appennin entlang führenden Verteidigungslinien und setzte dazu zentausende Männer ein.
Francesco Paladino wurde 1890 in Scilla bei Reggio Calabria geboren und meldete sich 1907 freiwillig bei den Telegrafistentruppen. 1908 zum Unteroffizier ernannt, nahm er mit diesem Dienstgrad am Tripoliskrieg teil. 1914 wurde er zum Leutnant befördert und während des Ersten Weltrkrieges zum Hauptmann. Er blieb in der Armee und wurde 1932 Oberleutnant. 1936 nahm er am Abessinienkrieg teil, im Laufe dessen er zum Oberst ernannt wurde.
Im Rahmen des Zweiten Weltkrieges kämpfte Paladino auf der Griechisch-Italienischen Front. Bei der Rückkehr wurde er dem Bozener Korps zugeteilt. 1942 zum Brigadengeneral befördert, trat er nach dem Waffenstillstand der Italienischen Sozialrepublik (RSI) bei, für die er das Ispettorato Militare del Lavoro schuf.
1945 trat Paladino in den Ruhestand, 1970 verlieh man ihm den Ehrengrad des Divisionsgenerals.
Francesco Paladino starb 1974.
Fritz Sauckel, geboren 1894, war ein NSDAP-Gauleiter. 1942 wurde er zum Generalbevollmächtigten der Zwangsarbeit in allen deutschen Besetzungsgebieten ernannt. De facto war er also für die Rekrutierung und den Einsatz der Zwangsarbeiter verantwortlich. In Italien versuchte seine Organisation mit spärlichen Erfolg hunderttausende Menschen ins Reich abzuschleppen. Er wurde in Nürnberg vor Gericht gestellt, das Todesurteil wurde 1946 vollzogen.
Albert Speer, geboren 1905, war ein Architekt, der eine hervorragende persönliche Beziehung zu Hitler hatte. Er war zwar kein glühender Nazi, dennoch war er der Schöpfer der Parteiparaden und genoss dadurch die Achtung und das Vertrauen des Führers. Nach Fritz Todts Tod, wurde er 1942 zum Reichsminister für Bewaffnung und Munition ernannt, der die Organisation Todt unterstand. Er wurde in Nürnberg vor Gericht gestellt und zu zwanzig Jahre Haft verurteilt. Er ist 1981 in London gestorben.
Deutsches Kriegsgefangenenlager. Die Lebesbedingungen in den StaLag waren je nach Nationalität der Gefangenen (Alliierte, Sowjetbürger, italienische Militärinternierte usw.) sehr unterschiedlich.
Fritz Todt war ein deutscher Ingenieur, der in den 30-er Jahren für die Erbauung des von Hitler gewollten Autobahnsystems verantwortlich war. Am Ende der 30-er gründete er die Organisation Todt mit der Zielsetzung, Zwangsarbeitskraft für den Bau der Verteidigungslinien entlang der Grenze mit Frankreich zu liefern. Während des Krieges leitete seine Organisation den Einsatz der Zwangsarbeit in den Besetzungsgebieten. Er starb 1942 in einem Flugunfall.
Die Gemeinschaftslager sowie die Wohnlager waren unbeaufsichtigte Lager für ausländische Arbeiter, während die Arbeitslager unter Aufsicht standen. Zumeist wird nur für letztere der Begriff der Zwangsarbeit verwendet, aber izwischen neigen die Historiker dazu das Bedeutungsfeld entschiedenen zu revidieren und den Begriff auf Arbeitsverhältinsse, die nur förmlich freiwillig aber de facto Zwangarbeit waren, zu erweitern. Die gegenwärtige Historikerdebatte geht in die Richtung den Begriff der Zwangarbeit durch folgende drei Merkmale zu definieren:
- Die rechtliche Unmöglichkeit für den Arbeiter das Arbeitsverhältnis zu beenden
- Die begrenzten Möglichkeiten Einfluss auf die eigenen Arbeitsbedingungen zu nehmen
- Eine hohe Sterberate als Hinweis auf eine überdurschnittliche Arbeitslast gleichzeitiger Unterernährung.
Siehe [https://www.bundesarchiv.de/zwangsarbeit/geschichte/auslaendisch/begriffe/index.html]
Die Arbeitserziehungslager (AEL) wurden von der Gestapo ab 1940 mit dem Ziel eingerichtet, Personen “umzuerziehen”, die der Industriesabotage angeklagt, oder aus irgend einem anderen Grund für “arbeitsunwillig” gehalten wurden. In der Tat waren diese Lager auch ein Mittel zur Ausbeutung der Zwangsarbeit. Man hat ausgerechnet, dass in Italien und in den Besetzungsgebieten circa 200 Arbeitserziehungslager in Funktion gewesen sind und dass dort circa 500-tausend Personen gefangen waren.
Während des Zweiten Weltkrieges bildeten die Deutschen Einheiten Kriegsgefangener, genannt Bau-und Arbeitsbatallion (abgekürzt B.A.B.).
Die B.A.B. bestanden durchschnittlich aus 600 Arbeitsgefangenen. Die Besonderheit dieser Einheiten lag in ihrer Mobilität: Im Gegensatz zu den StaLag Gefangenen waren sie nicht einem spezifischen Ort bestimmt, sondern wurden je nach Bedarf versetzt.
Die I.G. (Interessen-Gemeinschaft) Farben wurde 1925 durch die Zusammenlegung verschiedener deutscher Industrien gegründet. Während des Zweiten Weltkrieges war sie der führende Chemie Konzern NS-Deutschlands. Die I.G. Farben ist unter den Betrieben gewesen, die am meisten auf Zwangsarbeit zurückgegriffen haben, insbesondere beim Bau der Anlagen in Auschwitz. Die Führungskräfte der I.G. Farben waren unter den Angeklagten des Nürnberger Prozesses 1947/48. Zu Kriegsende beschlossen die Alliierten den Konzern zu zerstückeln, indem sie die Firmen, aus denen er ursprünglich bestand, neu gründeten.
Die Arbeitskommandos waren Arbeitslager für Kriegsgefangene der Deutschen. In der Regel bestanden sie aus einigen hundert Gefangenen und befanden sich nahe der Arbeitsstätten (Fabriken, Minen, Landwirtschaft). Die Verwaltung war einem StaLag (Kriegsgefangenenlager) anvertraut. Von einem StaLag konnten bis zu mehrere Hundert Arbeitskommandos abhängen. Die Arbeitskommandos für allieerte Kriegsgefangene wurden regelmäßig von Vertretern des Roten Kreuzes besucht.
Das Ispettorato Militare del Lavoro war eine militärische Behörde zur Arbeitsaufsicht, die 1943 mit dem Zweck gegründet worden ist, Arbeiter für den Bau von Abwehreinrichtungen zum Schutze der Italienischen Sozialrepubblik (RSI) zu rekrutieren und die Schäden der Luftangriffe zu reparieren. Auch nach dem Namen des Begründers und Kommandanten “Organizzazione Paladino” bekannt, erfasste das Ispettorato Militare del Lavoro einige zentausend Männer und arbeitete eng mit den Deutschen zusammen, bisweilen direkt in ihrem im Dienst.
Die Organisation Todt wurde Ende der 30-er Jahre in Deutschland zur Einordnung der Arbeitskraft für den Bau militärischer Einrichtungen geschaffen. Bis zu seinem Tod (1942) vom Begründer Fritz Todt geleitet, wurde die Organisation während des Krieges zur
Ausbeutung der Zwangsarbeit in den von den Deutschen besetzten Gebeieten eingesetzt. In Italien spielte die Organisation Todt eine grundlegende Rolle in der Erbauung der am Appennin entlang führenden Verteidigungslinien und setzte dazu zentausende Männer ein.
Francesco Paladino wurde 1890 in Scilla bei Reggio Calabria geboren und meldete sich 1907 freiwillig bei den Telegrafistentruppen. 1908 zum Unteroffizier ernannt, nahm er mit diesem Dienstgrad am Tripoliskrieg teil. 1914 wurde er zum Leutnant befördert und während des Ersten Weltrkrieges zum Hauptmann. Er blieb in der Armee und wurde 1932 Oberleutnant. 1936 nahm er am Abessinienkrieg teil, im Laufe dessen er zum Oberst ernannt wurde.
Im Rahmen des Zweiten Weltkrieges kämpfte Paladino auf der Griechisch-Italienischen Front. Bei der Rückkehr wurde er dem Bozener Korps zugeteilt. 1942 zum Brigadengeneral befördert, trat er nach dem Waffenstillstand der Italienischen Sozialrepublik (RSI) bei, für die er das Ispettorato Militare del Lavoro schuf.
1945 trat Paladino in den Ruhestand, 1970 verlieh man ihm den Ehrengrad des Divisionsgenerals.
Francesco Paladino starb 1974.
Fritz Sauckel, geboren 1894, war ein NSDAP-Gauleiter. 1942 wurde er zum Generalbevollmächtigten der Zwangsarbeit in allen deutschen Besetzungsgebieten ernannt. De facto war er also für die Rekrutierung und den Einsatz der Zwangsarbeiter verantwortlich. In Italien versuchte seine Organisation mit spärlichen Erfolg hunderttausende Menschen ins Reich abzuschleppen. Er wurde in Nürnberg vor Gericht gestellt, das Todesurteil wurde 1946 vollzogen.
Albert Speer, geboren 1905, war ein Architekt, der eine hervorragende persönliche Beziehung zu Hitler hatte. Er war zwar kein glühender Nazi, dennoch war er der Schöpfer der Parteiparaden und genoss dadurch die Achtung und das Vertrauen des Führers. Nach Fritz Todts Tod, wurde er 1942 zum Reichsminister für Bewaffnung und Munition ernannt, der die Organisation Todt unterstand. Er wurde in Nürnberg vor Gericht gestellt und zu zwanzig Jahre Haft verurteilt. Er ist 1981 in London gestorben.
Fritz Todt war ein deutscher Ingenieur, der in den 30-er Jahren für die Erbauung des von Hitler gewollten Autobahnsystems verantwortlich war. Am Ende der 30-er gründete er die Organisation Todt mit der Zielsetzung, Zwangsarbeitskraft für den Bau der Verteidigungslinien entlang der Grenze mit Frankreich zu liefern. Während des Krieges leitete seine Organisation den Einsatz der Zwangsarbeit in den Besetzungsgebieten. Er starb 1942 in einem Flugunfall.
Die Arbeitserziehungslager (AEL) wurden von der Gestapo ab 1940 mit dem Ziel eingerichtet, Personen “umzuerziehen”, die der Industriesabotage angeklagt, oder aus irgend einem anderen Grund für “arbeitsunwillig” gehalten wurden. In der Tat waren diese Lager auch ein Mittel zur Ausbeutung der Zwangsarbeit. Man hat ausgerechnet, dass in Italien und in den Besetzungsgebieten circa 200 Arbeitserziehungslager in Funktion gewesen sind und dass dort circa 500-tausend Personen gefangen waren.
Während des Zweiten Weltkrieges bildeten die Deutschen Einheiten Kriegsgefangener, genannt Bau-und Arbeitsbatallion (abgekürzt B.A.B.).
Die B.A.B. bestanden durchschnittlich aus 600 Arbeitsgefangenen. Die Besonderheit dieser Einheiten lag in ihrer Mobilität: Im Gegensatz zu den StaLag Gefangenen waren sie nicht einem spezifischen Ort bestimmt, sondern wurden je nach Bedarf versetzt.
Die I.G. (Interessen-Gemeinschaft) Farben wurde 1925 durch die Zusammenlegung verschiedener deutscher Industrien gegründet. Während des Zweiten Weltkrieges war sie der führende Chemie Konzern NS-Deutschlands. Die I.G. Farben ist unter den Betrieben gewesen, die am meisten auf Zwangsarbeit zurückgegriffen haben, insbesondere beim Bau der Anlagen in Auschwitz. Die Führungskräfte der I.G. Farben waren unter den Angeklagten des Nürnberger Prozesses 1947/48. Zu Kriegsende beschlossen die Alliierten den Konzern zu zerstückeln, indem sie die Firmen, aus denen er ursprünglich bestand, neu gründeten.
Die Arbeitskommandos waren Arbeitslager für Kriegsgefangene der Deutschen. In der Regel bestanden sie aus einigen hundert Gefangenen und befanden sich nahe der Arbeitsstätten (Fabriken, Minen, Landwirtschaft). Die Verwaltung war einem StaLag (Kriegsgefangenenlager) anvertraut. Von einem StaLag konnten bis zu mehrere Hundert Arbeitskommandos abhängen. Die Arbeitskommandos für allieerte Kriegsgefangene wurden regelmäßig von Vertretern des Roten Kreuzes besucht.
Das Ispettorato Militare del Lavoro war eine militärische Behörde zur Arbeitsaufsicht, die 1943 mit dem Zweck gegründet worden ist, Arbeiter für den Bau von Abwehreinrichtungen zum Schutze der Italienischen Sozialrepubblik (RSI) zu rekrutieren und die Schäden der Luftangriffe zu reparieren. Auch nach dem Namen des Begründers und Kommandanten “Organizzazione Paladino” bekannt, erfasste das Ispettorato Militare del Lavoro einige zentausend Männer und arbeitete eng mit den Deutschen zusammen, bisweilen direkt in ihrem im Dienst.
Die Organisation Todt wurde Ende der 30-er Jahre in Deutschland zur Einordnung der Arbeitskraft für den Bau militärischer Einrichtungen geschaffen. Bis zu seinem Tod (1942) vom Begründer Fritz Todt geleitet, wurde die Organisation während des Krieges zur
Ausbeutung der Zwangsarbeit in den von den Deutschen besetzten Gebeieten eingesetzt. In Italien spielte die Organisation Todt eine grundlegende Rolle in der Erbauung der am Appennin entlang führenden Verteidigungslinien und setzte dazu zentausende Männer ein.
Francesco Paladino wurde 1890 in Scilla bei Reggio Calabria geboren und meldete sich 1907 freiwillig bei den Telegrafistentruppen. 1908 zum Unteroffizier ernannt, nahm er mit diesem Dienstgrad am Tripoliskrieg teil. 1914 wurde er zum Leutnant befördert und während des Ersten Weltrkrieges zum Hauptmann. Er blieb in der Armee und wurde 1932 Oberleutnant. 1936 nahm er am Abessinienkrieg teil, im Laufe dessen er zum Oberst ernannt wurde.
Im Rahmen des Zweiten Weltkrieges kämpfte Paladino auf der Griechisch-Italienischen Front. Bei der Rückkehr wurde er dem Bozener Korps zugeteilt. 1942 zum Brigadengeneral befördert, trat er nach dem Waffenstillstand der Italienischen Sozialrepublik (RSI) bei, für die er das Ispettorato Militare del Lavoro schuf.
1945 trat Paladino in den Ruhestand, 1970 verlieh man ihm den Ehrengrad des Divisionsgenerals.
Francesco Paladino starb 1974.
Fritz Sauckel, geboren 1894, war ein NSDAP-Gauleiter. 1942 wurde er zum Generalbevollmächtigten der Zwangsarbeit in allen deutschen Besetzungsgebieten ernannt. De facto war er also für die Rekrutierung und den Einsatz der Zwangsarbeiter verantwortlich. In Italien versuchte seine Organisation mit spärlichen Erfolg hunderttausende Menschen ins Reich abzuschleppen. Er wurde in Nürnberg vor Gericht gestellt, das Todesurteil wurde 1946 vollzogen.
Albert Speer, geboren 1905, war ein Architekt, der eine hervorragende persönliche Beziehung zu Hitler hatte. Er war zwar kein glühender Nazi, dennoch war er der Schöpfer der Parteiparaden und genoss dadurch die Achtung und das Vertrauen des Führers. Nach Fritz Todts Tod, wurde er 1942 zum Reichsminister für Bewaffnung und Munition ernannt, der die Organisation Todt unterstand. Er wurde in Nürnberg vor Gericht gestellt und zu zwanzig Jahre Haft verurteilt. Er ist 1981 in London gestorben.
Fritz Todt war ein deutscher Ingenieur, der in den 30-er Jahren für die Erbauung des von Hitler gewollten Autobahnsystems verantwortlich war. Am Ende der 30-er gründete er die Organisation Todt mit der Zielsetzung, Zwangsarbeitskraft für den Bau der Verteidigungslinien entlang der Grenze mit Frankreich zu liefern. Während des Krieges leitete seine Organisation den Einsatz der Zwangsarbeit in den Besetzungsgebieten. Er starb 1942 in einem Flugunfall.