Zwangsarbeitsorgnisationen in Italien (1943-1945)

Die Organisation Paladino 1944 und 1945


Anfang Januar 1944 wurde die Paladino offiziell anerkannt, nicht nur vom Verteidigungsministerium sondern auch von der Regierung.

Am 4. Januar konnte die Presse mit großem Nachdruck den Erlass veröffentlichen, mit dem Mussolini das Ispettorato Generale del lavoro gründete:

“1) Das Ispettorato Generale del Lavoro ist eingerichtet und direkt dem nationalen Verteidigungsministerium unterstellt. 2) Das Ispettorato Generale del Lavoro hat die Aufgabe die Anwerbung italienischer Arbeiter für Militärzwecke zu regeln und ist für Propaganda, Organisation, Arbeitseinteilung und für die gesamte Betreuung der angeworbenen Arbeiter zuständig. 3) Um sämtliche Probleme in Zusammenhang mit den in vorliegendem Erlass unter Artikel 2. genannten Amtsaufgaben zu lösen, bedient sich das Ispettorato Generale del Lavoro der Zusammenarbeit der jeweils sachlich zuständigen Ministerien und der Gewerkschaftsbünde. Das Ispettorato Generale del Lavoro hat spezifische Zuständigkeit für die oben genannten Probleme und ist bevollmächtigt sie zu lösen. Somit sind die von den Amtsstellen des Ispettorato Generale del Lavoro gefassten Entscheidungen endgültig und unanfechtbar. 4) Die jeweils zuständigen Ministerien und die Gewerkschaftsbünde haben auf Anfrage des Ispettorato Generale del Lavoro die wenigen, für das einwandfreie Funktionieren des Ispettorato notwendigen Beamten sowie übriges Personal zur Verfügung zu stellen. 5) Das Ispettorato Generale del Lavoro ist im seinem Zuständigkeitsbereich befugt Normen und Bestimmungen zu erlassen. Die Provinzleiter und die Leiter der Gewerkschaftsbünde haben die Anweisungen zu befolgen, die das Ispettorato Generale del Lavoro hinsichtlich der Probleme erlässt, die mit der Einberufung von Arbeitern zu Militärwecken verbundenen sind. 6) Sämtliche geltenden Gesetze und Dekrete für die Anwerbung von Arbeitern zu Militärwecken sind aufgrund des vorliegenden Erlasses ab heute gültig, sofern sie nicht mit demselben im Widerspruch stehen. […]”1

Die Paladino wurde kraft dieses Erlasses praktisch zum Alleinverantwortlichen der Organisation von Arbeitsrekrutierung und -einsatz zu Militärzwecken außerhalb der Fabriken. Anders gesagt, jegliche Befestigung und Wartung militärischer Infrastrukturen wie Straßen, Schützengraben, Bunker, Kasernen oder Landebahnen, war der Paladino anvertraut, die darüberhinaus die Aufgabe hatte die Arbeiter zu anzuheuern, sie zur Arbeit einzuteilen und die Beziehungen mit den privaten Lieferanten von Material, Kraft- und Personenfahrzeugen sowie spezialisierter Arbeitskraft zu pflegen. In der Praxis hatte die Paladino den Auftrag Erdarbeiter und unspezialisierte Arbeitskraft d.h. reine Muskelkraft, aufzutreiben und einzustellen. Es war eine für die Italienische Sozialrepublik typische Lösung ex novo Amtsstellen unter der Leitung eines Bevollmächtigtem zu schaffen. Allerdings mit dem Ergebnis, dass die Bevollmächtigten sowohl mit dem herkömmlichen Verwaltungsapparat als auch mit den verschiedenen deutschen Bevollmächtigten in Konflikt gerieten. Darüberhinaus mussten die italienischen Amtsstellen sich nicht nur mit den deutschen Gegenstücken auseinandersetzten, sondern auch mit den Kommandostellen der Wehmacht, die es sich oft auch auf niedrigster Ebene herausnahmen italienische Bestimmungen aufzuheben und eigene zu erlassen.

Am 27. Dezember 1943 wurde das Hauptquartier nach S. Bonifacio in der Provinz Verona verlegt, wahrscheinlich um die Beziehungen der Ispettorato Zweigstellen zur RSI Haupstadt, letztlich zu Mussolini, sowie zu den deutschen Behörden zu begünstigen.2

Um zu bescheinigen, dass das Ispettorato eine militärische Behörde ist, wird sein Namen am 26. Januar in “Ispettorato Militare del Lavoro” (IML) abgeändert. Ende Januar ist das IML in seiner endgültigen Amtsform folgendermaßen aufgestellt: 7 Provinz-übergreifende, sogenannte interprovinzielle Inspektorate, zwei Bataillonsarten, nämlich 56 normale und 19 mit dem Zusatz “bis” bezeichnete.”3

Im Monat Januar 1944 lieferte das Ispettorato 282.000 Arbeitstage mit einer Arbeitskraft von 29.475 Arbeitern.

Am 15. Februar 1944 verabschidete die RSI ein neues Gesetz für den obligatorischen Arbeitsdienst. Somit rekrutierte das Ispettorato nicht nur freiwillige, sondern alle aufgrund dieses Gesetzes einberufene Arbeitskräfte.

Ende März 1944 erreichte die Zahl der Arbeiter 42.444. Ende Mai waren es 44.435 Mann, die von 1.282 Offizieren und 837 Unteroffizieren zur Arbeit eingeteilt wurden. Zwischen April und Mai wurde eine Arbeitsleistung von insgesamt 1.138.770 Tagen erbracht.4 Mit der Alliierten Offensive im Juni und den Verlust Roms wurden die im “römischen Gürtel” einesetzten Bataillons zum Bau der Gotenstellung auf dem Appennin zurückgezogen. Zu diesem Zweck wird am 3. Juni 1944 “infolge plötzlich aus Deutschland eintreffender Befehle [das Ispettorato] der Armeeabteilung von Zangen zur Verfügung gestellt. General Toussaint meldet dies Oberst Buhlann und dieser wiedeum dem IML.”5

Die Paladino war demzufolge vollkommen den deutschen Streitkräften unterstellt, denen sie bis Kriegsende mit Zweigstellen, die auf das gesamte RSI Territorium verteilt waren, Arbeitskräfte lieferte.

Der organisatorische Aufwand war in Anbetracht der enormen Schwierigkeiten in der Tat erheblich. Ende Dezember 1943 war die Paladino in fünf überregionale Inspektorate mit Amtssitz in Verona, Mailand, Turin, Florenz und Rom organisiert. Dazu kamen 25 Provinz-Inspektorate mit Sitz in Verona, Treviso, Padua, Turin, Mailand, Florenz, Siena, Pistoia, Pisa, Arezzo, Bologna, Parma, Ferrara, Reggio Emilia, Rom, Aquila, Perugia, Macerata, Grosseto, Ascoli Piceno, Littoria, Rieti, Viterbo, Terni, Teramo. Insgesamt 55 Arbeiterbataillons und 20.805 Arbeiter. Die Bataillons befanden sich in Legnago, Rovigo, Mantua, Verona, Vicenza, Treviso, Padua, Venedig, Turin, Alessandria, Vercelli, Biella, Novara, Casale Monferrato, Genua, Cuneo, La Spezia, Savona, Mailand, Piacenza, Como, Bergamo, Monza, Legnano, Pavia, Cremona, Varese, Lecco, Sondrio, Brescia, Florenz, Siena, Pistoia, Pisa, Arezzo, Bologna, Parma, Ferrara, Reggio Emilia, Apuania, Lucca, Forlì, Modena, Ravenna, Rom, Aquila, Perugia, Macerata, Grosseto, Ascoli Piceno, Littoria, Rieti, Viterbo, Terni, Teramo.6

Am 26. Januar erfuhr die territorielle Organisation eine Reihe von Veränderungen: Die Provinzinspektorate wurden aufgelöst. Die Paladino wurde somit in interprovinzielle Inspektorate aufgeteilt, die ihren Amtssitz in Verona (für das Triveneto), Mailand (Lombardei), Turin (Piemont), Genua (Ligurien), Bologna (Emilia) Florenz (Toskana), Rom (Marche, Umbrien, Abruzzen, Latium) hatten. Am 31. Januar 1944 waren die interprovinziellen Inspektorate 7, mit 56 “normalen” und 19 “bis” Bataillons. Die Mehrzahl der Arbeiter, u.z. 17.406, waren in Rom. Es folgen Florenz mit 5.768, Verona mit 3.564, Bologna mit 1.881, Genua mit 438, Mailand mit 278, Turin mit 140; insgesamt 29.475 Arbeiter. Die Verwaltung wurde von einer am 16. Februar 1944 eingerichteten Administrativabteilung gehandhabt.
Am 29. Februar 1944 war die Arbeitskraft noch steigend: 1.114 Offinziere, 522 Unteroffiziere, 34.201 Arbeiter, wie folgt verbreitet: Verona: 3.983, Mailand 1.042, Turin 620, Genua 587, Bologna 4713, Florenz 5.945, Rom 17.312.
Ende März: 1.201 Offiziere, 683 Unteroffiziere, 42.444 Arbeiter, davon 3.070 in Verona, 1.523 in Mailand, 1.235 in Turin, 867 in Genua, 6.111 in Bologna, 6.668 in Florenz und 22.970 in Rom.

In Voraussicht auf den Einsturz der Südfront begann General Toussaint den Wandel des Ispettorato von einer stationären in eine mobile Organisation vorzubereiten; das ganze mit einer flexibleren Struktur militärischer Art. Toussaints Projekt wurde in einem in Verona stattgefundenen Treffen besprochen, an dem die höchstrangigen deutschen Seite Offiziere (Kretzschmann, Buhlmann, Jache und Hafner) teilnahmen. Vorgesehen war die Bildung von Bataillons zu jeweils 660 Mann, verteilt auf 3 Kompanien und 6 Zenturien. Es sollte sowohl stationäre, aus älteren Männern bestehende Bataillons, als auch mobile Bataillons mit Arbeitern von 16 bis 46 geben. Am 10. Juni kam die Anweisung die Verschiebung aller Arbeiter in Richtung “Einsatzzone”, sprich den Bau der Gotenstellung, vorzubereiten. Der Marschbefehl folgte am 15. Juni. “Es ist von den deutschen Behörden, namentlich von Oberst Buhlmann, mittels Kurier ein Befehl an die interprovinziellen Inspektorate gegeben worden, demzufolge ab 0.00 Uhr des 16. alle Bataillons aufbruchsbereit sein müssen und dies binnen drei Stunden von einschlägigem Befehl, der von Deutschen gegeben wurde ohne das Ispettorato zu befragen.”7

Diese Befehle hatten klarerweise Panik unter den Arbeiern verbreitet. Laut Toussaint, der Paladino in seinem Haupquartier vorsprechen ließ, hatten zahlreiche Arbeiter aus der Befürchtung es handele sich in Wahrheit um eine Deportation nach Deutschland desertiert. Er forderte eine Gegenpropaganda zur Beruhigung der Arbeiter zu entfalten. Trotz aller Versuche die Flucht einzudämmen, wurde Ende Juni das interprovinzielle Ispettorato von Rom aufgelöst, vor allem aber wurden über 30 Bataillons in den Provinzen Lazio, Umbrien und Toskana aufgelöst.

Der Mangel an Gesamtdokumentation zum Ispettorato ermöglicht es nicht seine Geschichte in den darauffolgenden Monaten zu analysieren. Das Organigramm von November 1944 erlaubt einzig einen Einblick in die im Herbst stattgefundene Reorganisation, bei der das Ispettorato in drei Makroregionen aufgeteilt wurde: das Triveneto mit Amtssitz in Verona (im Schulgebäude von San Pietro di Lavagno); Lombardei mit Amtssitz in Mailand (Via Vincenzo Monti, 5); Piemont und Ligurien mit Amtssitz in Turin (Via Accademia Albertina, 24). In Emilien war das Ispettorato offensichtlich nicht mehr tätig, vielleicht wurde es vollkommen von der Organisation Todt ersetzt. Diese drei Makroregion-Inspektorate waren wiederum in sechs interprovinzielle Inspektorate aufgeteilt: S. Pietro di Lavagna (I); Castelnuovo Veneto (II); Mailand (III); Brescia (IV); Turin (V); Casale Monferrato (VI). Insgesamt waren die Bataillons 30. Bei einer durchschnittlichen Größe von 300-400 Mann, konnte die Gesamtarbeitskraft des Ispettorato ncht mehr als 10-12.000 Einheiten betragen.8

Was recht klar aus der spärlich überlieferten Dokumentation hervorgeht, ist, dass die Paladino zu einem Anhängsel der Todt geworden war und unter direkt der deutschen Heeresleitung unterstand.9

Amedeo Osti Guerrazzi (2016)

Anmerkung 1
“Il Giornale d’Italia”, 4. Januar 1944
Anmerkung 2
Archivio Centrale dello Stato, Segreteria particolare del Capo della Polizia RSI; B.27
Anmerkung 3
Diario Storico della Organizzazione Paladino, S.6
Anmerkung 4
Diario Storico della Organizzazione Paladino, S.7-8
Anmerkung 5
Diario Storico della Organizzazione Paladino, 3. Juni 1944
Anmerkung 6
Diario Storico della Organizzazione Paladino, 31. Dezember 1943
Anmerkung 7
 Diario Storico della Organizzazione Paladino, 15. Juni 1944
Anmerkung 8
Archivio dell’Ufficio Storico dello Stato maggiore dell’Esercito, Bstand I1, B.44
Anmerkung 9
Lutz Klinkhammer, L’occupazione tedesca in Italia, Bollati Boringhieri, Turin, 1997, S.146
AEL Arbeitserziehungslager

Die  Arbeitserziehungslager (AEL) wurden von der Gestapo ab 1940 mit dem Ziel eingerichtet,  Personen “umzuerziehen”, die der Industriesabotage angeklagt, oder aus irgend einem anderen Grund für “arbeitsunwillig” gehalten wurden. In der Tat waren diese Lager auch ein Mittel zur Ausbeutung der Zwangsarbeit. Man hat ausgerechnet, dass in Italien und in den Besetzungsgebieten circa 200 Arbeitserziehungslager in Funktion gewesen sind und dass dort circa 500-tausend Personen gefangen waren. 

Bau-und Arbeits Battallion B.A.B.
Während des Zweiten Weltkrieges bildeten die Deutschen Einheiten Kriegsgefangener, genannt Bau-und Arbeitsbatallion (abgekürzt B.A.B.).
Die B.A.B. bestanden durchschnittlich aus 600 Arbeitsgefangenen. Die Besonderheit dieser Einheiten lag in ihrer Mobilität: Im Gegensatz zu den StaLag Gefangenen waren sie nicht einem spezifischen Ort bestimmt, sondern wurden je nach Bedarf versetzt.
I.G. Farben
Die I.G. (Interessen-Gemeinschaft) Farben wurde 1925 durch die Zusammenlegung verschiedener deutscher Industrien gegründet. Während des Zweiten Weltkrieges war sie der führende Chemie Konzern NS-Deutschlands. Die I.G. Farben ist unter den Betrieben gewesen, die am meisten auf Zwangsarbeit zurückgegriffen haben, insbesondere beim Bau der Anlagen in Auschwitz. Die Führungskräfte der I.G. Farben waren unter den Angeklagten des Nürnberger Prozesses 1947/48. Zu Kriegsende beschlossen die Alliierten den Konzern zu zerstückeln, indem sie die Firmen, aus denen er ursprünglich bestand, neu gründeten.
Kriegsgefangenen Arbeitskommando
Die Arbeitskommandos waren Arbeitslager für Kriegsgefangene der Deutschen. In der Regel bestanden sie aus einigen hundert Gefangenen und befanden sich nahe der Arbeitsstätten (Fabriken, Minen, Landwirtschaft). Die Verwaltung war einem StaLag (Kriegsgefangenenlager) anvertraut. Von einem StaLag konnten bis zu mehrere Hundert Arbeitskommandos abhängen. Die Arbeitskommandos für allieerte Kriegsgefangene wurden regelmäßig von Vertretern des Roten Kreuzes besucht.
Ispettorato Militare del Lavoro (Militärische Behörde zur Arbeitsaufsicht)
Das Ispettorato Militare del Lavoro war eine militärische Behörde zur Arbeitsaufsicht, die 1943 mit dem Zweck gegründet worden ist, Arbeiter für den Bau von Abwehreinrichtungen zum Schutze der Italienischen Sozialrepubblik (RSI) zu rekrutieren und die Schäden der Luftangriffe zu reparieren. Auch nach dem Namen des Begründers und Kommandanten “Organizzazione Paladino” bekannt, erfasste das Ispettorato Militare del Lavoro einige zentausend Männer und arbeitete eng mit den Deutschen zusammen, bisweilen direkt in ihrem im Dienst.
Organisation Todt
Die Organisation Todt wurde Ende der 30-er Jahre in Deutschland zur Einordnung der Arbeitskraft für den Bau militärischer Einrichtungen geschaffen. Bis zu seinem Tod (1942) vom Begründer Fritz Todt geleitet, wurde die Organisation während des Krieges zur
Ausbeutung der Zwangsarbeit in den von den Deutschen besetzten Gebeieten eingesetzt. In Italien spielte die Organisation Todt eine grundlegende Rolle in der Erbauung der am Appennin entlang führenden Verteidigungslinien und setzte dazu zentausende Männer ein.
Paladino Francesco
Francesco Paladino wurde 1890 in Scilla bei Reggio Calabria geboren und meldete sich 1907 freiwillig bei den Telegrafistentruppen. 1908 zum Unteroffizier ernannt, nahm er mit diesem Dienstgrad am Tripoliskrieg teil. 1914 wurde er zum Leutnant befördert und während des Ersten Weltrkrieges zum Hauptmann. Er blieb in der Armee und wurde 1932 Oberleutnant. 1936 nahm er am Abessinienkrieg teil, im Laufe dessen er zum Oberst ernannt wurde.
Im Rahmen des Zweiten Weltkrieges kämpfte Paladino auf der Griechisch-Italienischen Front. Bei der Rückkehr wurde er dem Bozener Korps zugeteilt. 1942 zum Brigadengeneral befördert, trat er nach dem Waffenstillstand der Italienischen Sozialrepublik (RSI) bei, für die er das Ispettorato Militare del Lavoro schuf.
1945 trat Paladino in den Ruhestand, 1970 verlieh man ihm den Ehrengrad des Divisionsgenerals.
Francesco Paladino starb 1974.
Sauckel Fritz
Fritz Sauckel, geboren 1894, war ein NSDAP-Gauleiter. 1942 wurde er zum Generalbevollmächtigten der Zwangsarbeit in allen deutschen Besetzungsgebieten ernannt. De facto war er also für die Rekrutierung und den Einsatz der Zwangsarbeiter verantwortlich. In Italien versuchte seine Organisation mit spärlichen Erfolg hunderttausende Menschen ins Reich abzuschleppen. Er wurde in Nürnberg vor Gericht gestellt, das Todesurteil wurde 1946 vollzogen.
Speer Albert

Albert Speer, geboren 1905, war ein Architekt, der eine hervorragende persönliche Beziehung zu Hitler hatte. Er war zwar kein glühender Nazi, dennoch war er der Schöpfer der Parteiparaden und genoss dadurch die Achtung und das Vertrauen des Führers. Nach Fritz Todts Tod, wurde er 1942 zum Reichsminister für Bewaffnung und Munition ernannt, der die Organisation Todt unterstand. Er wurde in Nürnberg vor Gericht gestellt und zu zwanzig Jahre Haft verurteilt. Er ist 1981 in London gestorben.

Stalag
Deutsches Kriegsgefangenenlager. Die Lebesbedingungen in den StaLag waren je nach Nationalität der Gefangenen (Alliierte, Sowjetbürger, italienische Militärinternierte usw.) sehr unterschiedlich.
Todt Fritz
Fritz Todt war ein deutscher Ingenieur, der in den 30-er Jahren für die Erbauung des von Hitler gewollten Autobahnsystems verantwortlich war. Am Ende der 30-er gründete er die Organisation Todt mit der Zielsetzung, Zwangsarbeitskraft für den Bau der Verteidigungslinien entlang der Grenze mit Frankreich zu liefern. Während des Krieges leitete seine Organisation den Einsatz der Zwangsarbeit in den Besetzungsgebieten. Er starb 1942 in einem Flugunfall.
Gemeinschaftslager
Die Gemeinschaftslager sowie die Wohnlager waren unbeaufsichtigte Lager für ausländische Arbeiter, während die Arbeitslager unter Aufsicht standen. Zumeist wird nur für letztere der Begriff der Zwangsarbeit verwendet, aber izwischen neigen die Historiker dazu das Bedeutungsfeld entschiedenen zu revidieren und den Begriff auf Arbeitsverhältinsse, die nur förmlich freiwillig aber de facto Zwangarbeit waren, zu erweitern. Die gegenwärtige Historikerdebatte geht in die Richtung den Begriff der Zwangarbeit durch folgende drei Merkmale zu definieren:
- Die rechtliche Unmöglichkeit für den Arbeiter das Arbeitsverhältnis zu beenden
- Die begrenzten Möglichkeiten Einfluss auf die eigenen Arbeitsbedingungen zu nehmen
- Eine hohe Sterberate als Hinweis auf eine überdurschnittliche Arbeitslast gleichzeitiger Unterernährung.
Siehe [https://www.bundesarchiv.de/zwangsarbeit/geschichte/auslaendisch/begriffe/index.html]
AEL Arbeitserziehungslager

Die  Arbeitserziehungslager (AEL) wurden von der Gestapo ab 1940 mit dem Ziel eingerichtet,  Personen “umzuerziehen”, die der Industriesabotage angeklagt, oder aus irgend einem anderen Grund für “arbeitsunwillig” gehalten wurden. In der Tat waren diese Lager auch ein Mittel zur Ausbeutung der Zwangsarbeit. Man hat ausgerechnet, dass in Italien und in den Besetzungsgebieten circa 200 Arbeitserziehungslager in Funktion gewesen sind und dass dort circa 500-tausend Personen gefangen waren. 

Bau-und Arbeits Battallion B.A.B.
Während des Zweiten Weltkrieges bildeten die Deutschen Einheiten Kriegsgefangener, genannt Bau-und Arbeitsbatallion (abgekürzt B.A.B.).
Die B.A.B. bestanden durchschnittlich aus 600 Arbeitsgefangenen. Die Besonderheit dieser Einheiten lag in ihrer Mobilität: Im Gegensatz zu den StaLag Gefangenen waren sie nicht einem spezifischen Ort bestimmt, sondern wurden je nach Bedarf versetzt.
I.G. Farben
Die I.G. (Interessen-Gemeinschaft) Farben wurde 1925 durch die Zusammenlegung verschiedener deutscher Industrien gegründet. Während des Zweiten Weltkrieges war sie der führende Chemie Konzern NS-Deutschlands. Die I.G. Farben ist unter den Betrieben gewesen, die am meisten auf Zwangsarbeit zurückgegriffen haben, insbesondere beim Bau der Anlagen in Auschwitz. Die Führungskräfte der I.G. Farben waren unter den Angeklagten des Nürnberger Prozesses 1947/48. Zu Kriegsende beschlossen die Alliierten den Konzern zu zerstückeln, indem sie die Firmen, aus denen er ursprünglich bestand, neu gründeten.
Kriegsgefangenen Arbeitskommando
Die Arbeitskommandos waren Arbeitslager für Kriegsgefangene der Deutschen. In der Regel bestanden sie aus einigen hundert Gefangenen und befanden sich nahe der Arbeitsstätten (Fabriken, Minen, Landwirtschaft). Die Verwaltung war einem StaLag (Kriegsgefangenenlager) anvertraut. Von einem StaLag konnten bis zu mehrere Hundert Arbeitskommandos abhängen. Die Arbeitskommandos für allieerte Kriegsgefangene wurden regelmäßig von Vertretern des Roten Kreuzes besucht.
Ispettorato Militare del Lavoro (Militärische Behörde zur Arbeitsaufsicht)
Das Ispettorato Militare del Lavoro war eine militärische Behörde zur Arbeitsaufsicht, die 1943 mit dem Zweck gegründet worden ist, Arbeiter für den Bau von Abwehreinrichtungen zum Schutze der Italienischen Sozialrepubblik (RSI) zu rekrutieren und die Schäden der Luftangriffe zu reparieren. Auch nach dem Namen des Begründers und Kommandanten “Organizzazione Paladino” bekannt, erfasste das Ispettorato Militare del Lavoro einige zentausend Männer und arbeitete eng mit den Deutschen zusammen, bisweilen direkt in ihrem im Dienst.
Organisation Todt
Die Organisation Todt wurde Ende der 30-er Jahre in Deutschland zur Einordnung der Arbeitskraft für den Bau militärischer Einrichtungen geschaffen. Bis zu seinem Tod (1942) vom Begründer Fritz Todt geleitet, wurde die Organisation während des Krieges zur
Ausbeutung der Zwangsarbeit in den von den Deutschen besetzten Gebeieten eingesetzt. In Italien spielte die Organisation Todt eine grundlegende Rolle in der Erbauung der am Appennin entlang führenden Verteidigungslinien und setzte dazu zentausende Männer ein.
Paladino Francesco
Francesco Paladino wurde 1890 in Scilla bei Reggio Calabria geboren und meldete sich 1907 freiwillig bei den Telegrafistentruppen. 1908 zum Unteroffizier ernannt, nahm er mit diesem Dienstgrad am Tripoliskrieg teil. 1914 wurde er zum Leutnant befördert und während des Ersten Weltrkrieges zum Hauptmann. Er blieb in der Armee und wurde 1932 Oberleutnant. 1936 nahm er am Abessinienkrieg teil, im Laufe dessen er zum Oberst ernannt wurde.
Im Rahmen des Zweiten Weltkrieges kämpfte Paladino auf der Griechisch-Italienischen Front. Bei der Rückkehr wurde er dem Bozener Korps zugeteilt. 1942 zum Brigadengeneral befördert, trat er nach dem Waffenstillstand der Italienischen Sozialrepublik (RSI) bei, für die er das Ispettorato Militare del Lavoro schuf.
1945 trat Paladino in den Ruhestand, 1970 verlieh man ihm den Ehrengrad des Divisionsgenerals.
Francesco Paladino starb 1974.
Sauckel Fritz
Fritz Sauckel, geboren 1894, war ein NSDAP-Gauleiter. 1942 wurde er zum Generalbevollmächtigten der Zwangsarbeit in allen deutschen Besetzungsgebieten ernannt. De facto war er also für die Rekrutierung und den Einsatz der Zwangsarbeiter verantwortlich. In Italien versuchte seine Organisation mit spärlichen Erfolg hunderttausende Menschen ins Reich abzuschleppen. Er wurde in Nürnberg vor Gericht gestellt, das Todesurteil wurde 1946 vollzogen.
Speer Albert

Albert Speer, geboren 1905, war ein Architekt, der eine hervorragende persönliche Beziehung zu Hitler hatte. Er war zwar kein glühender Nazi, dennoch war er der Schöpfer der Parteiparaden und genoss dadurch die Achtung und das Vertrauen des Führers. Nach Fritz Todts Tod, wurde er 1942 zum Reichsminister für Bewaffnung und Munition ernannt, der die Organisation Todt unterstand. Er wurde in Nürnberg vor Gericht gestellt und zu zwanzig Jahre Haft verurteilt. Er ist 1981 in London gestorben.

Stalag
Deutsches Kriegsgefangenenlager. Die Lebesbedingungen in den StaLag waren je nach Nationalität der Gefangenen (Alliierte, Sowjetbürger, italienische Militärinternierte usw.) sehr unterschiedlich.
Todt Fritz
Fritz Todt war ein deutscher Ingenieur, der in den 30-er Jahren für die Erbauung des von Hitler gewollten Autobahnsystems verantwortlich war. Am Ende der 30-er gründete er die Organisation Todt mit der Zielsetzung, Zwangsarbeitskraft für den Bau der Verteidigungslinien entlang der Grenze mit Frankreich zu liefern. Während des Krieges leitete seine Organisation den Einsatz der Zwangsarbeit in den Besetzungsgebieten. Er starb 1942 in einem Flugunfall.
Gemeinschaftslager
Die Gemeinschaftslager sowie die Wohnlager waren unbeaufsichtigte Lager für ausländische Arbeiter, während die Arbeitslager unter Aufsicht standen. Zumeist wird nur für letztere der Begriff der Zwangsarbeit verwendet, aber izwischen neigen die Historiker dazu das Bedeutungsfeld entschiedenen zu revidieren und den Begriff auf Arbeitsverhältinsse, die nur förmlich freiwillig aber de facto Zwangarbeit waren, zu erweitern. Die gegenwärtige Historikerdebatte geht in die Richtung den Begriff der Zwangarbeit durch folgende drei Merkmale zu definieren:
- Die rechtliche Unmöglichkeit für den Arbeiter das Arbeitsverhältnis zu beenden
- Die begrenzten Möglichkeiten Einfluss auf die eigenen Arbeitsbedingungen zu nehmen
- Eine hohe Sterberate als Hinweis auf eine überdurschnittliche Arbeitslast gleichzeitiger Unterernährung.
Siehe [https://www.bundesarchiv.de/zwangsarbeit/geschichte/auslaendisch/begriffe/index.html]
AEL Arbeitserziehungslager

Die  Arbeitserziehungslager (AEL) wurden von der Gestapo ab 1940 mit dem Ziel eingerichtet,  Personen “umzuerziehen”, die der Industriesabotage angeklagt, oder aus irgend einem anderen Grund für “arbeitsunwillig” gehalten wurden. In der Tat waren diese Lager auch ein Mittel zur Ausbeutung der Zwangsarbeit. Man hat ausgerechnet, dass in Italien und in den Besetzungsgebieten circa 200 Arbeitserziehungslager in Funktion gewesen sind und dass dort circa 500-tausend Personen gefangen waren. 

Bau-und Arbeits Battallion B.A.B.
Während des Zweiten Weltkrieges bildeten die Deutschen Einheiten Kriegsgefangener, genannt Bau-und Arbeitsbatallion (abgekürzt B.A.B.).
Die B.A.B. bestanden durchschnittlich aus 600 Arbeitsgefangenen. Die Besonderheit dieser Einheiten lag in ihrer Mobilität: Im Gegensatz zu den StaLag Gefangenen waren sie nicht einem spezifischen Ort bestimmt, sondern wurden je nach Bedarf versetzt.
I.G. Farben
Die I.G. (Interessen-Gemeinschaft) Farben wurde 1925 durch die Zusammenlegung verschiedener deutscher Industrien gegründet. Während des Zweiten Weltkrieges war sie der führende Chemie Konzern NS-Deutschlands. Die I.G. Farben ist unter den Betrieben gewesen, die am meisten auf Zwangsarbeit zurückgegriffen haben, insbesondere beim Bau der Anlagen in Auschwitz. Die Führungskräfte der I.G. Farben waren unter den Angeklagten des Nürnberger Prozesses 1947/48. Zu Kriegsende beschlossen die Alliierten den Konzern zu zerstückeln, indem sie die Firmen, aus denen er ursprünglich bestand, neu gründeten.
Kriegsgefangenen Arbeitskommando
Die Arbeitskommandos waren Arbeitslager für Kriegsgefangene der Deutschen. In der Regel bestanden sie aus einigen hundert Gefangenen und befanden sich nahe der Arbeitsstätten (Fabriken, Minen, Landwirtschaft). Die Verwaltung war einem StaLag (Kriegsgefangenenlager) anvertraut. Von einem StaLag konnten bis zu mehrere Hundert Arbeitskommandos abhängen. Die Arbeitskommandos für allieerte Kriegsgefangene wurden regelmäßig von Vertretern des Roten Kreuzes besucht.
Ispettorato Militare del Lavoro (Militärische Behörde zur Arbeitsaufsicht)
Das Ispettorato Militare del Lavoro war eine militärische Behörde zur Arbeitsaufsicht, die 1943 mit dem Zweck gegründet worden ist, Arbeiter für den Bau von Abwehreinrichtungen zum Schutze der Italienischen Sozialrepubblik (RSI) zu rekrutieren und die Schäden der Luftangriffe zu reparieren. Auch nach dem Namen des Begründers und Kommandanten “Organizzazione Paladino” bekannt, erfasste das Ispettorato Militare del Lavoro einige zentausend Männer und arbeitete eng mit den Deutschen zusammen, bisweilen direkt in ihrem im Dienst.
Organisation Todt
Die Organisation Todt wurde Ende der 30-er Jahre in Deutschland zur Einordnung der Arbeitskraft für den Bau militärischer Einrichtungen geschaffen. Bis zu seinem Tod (1942) vom Begründer Fritz Todt geleitet, wurde die Organisation während des Krieges zur
Ausbeutung der Zwangsarbeit in den von den Deutschen besetzten Gebeieten eingesetzt. In Italien spielte die Organisation Todt eine grundlegende Rolle in der Erbauung der am Appennin entlang führenden Verteidigungslinien und setzte dazu zentausende Männer ein.
Paladino Francesco
Francesco Paladino wurde 1890 in Scilla bei Reggio Calabria geboren und meldete sich 1907 freiwillig bei den Telegrafistentruppen. 1908 zum Unteroffizier ernannt, nahm er mit diesem Dienstgrad am Tripoliskrieg teil. 1914 wurde er zum Leutnant befördert und während des Ersten Weltrkrieges zum Hauptmann. Er blieb in der Armee und wurde 1932 Oberleutnant. 1936 nahm er am Abessinienkrieg teil, im Laufe dessen er zum Oberst ernannt wurde.
Im Rahmen des Zweiten Weltkrieges kämpfte Paladino auf der Griechisch-Italienischen Front. Bei der Rückkehr wurde er dem Bozener Korps zugeteilt. 1942 zum Brigadengeneral befördert, trat er nach dem Waffenstillstand der Italienischen Sozialrepublik (RSI) bei, für die er das Ispettorato Militare del Lavoro schuf.
1945 trat Paladino in den Ruhestand, 1970 verlieh man ihm den Ehrengrad des Divisionsgenerals.
Francesco Paladino starb 1974.
Sauckel Fritz
Fritz Sauckel, geboren 1894, war ein NSDAP-Gauleiter. 1942 wurde er zum Generalbevollmächtigten der Zwangsarbeit in allen deutschen Besetzungsgebieten ernannt. De facto war er also für die Rekrutierung und den Einsatz der Zwangsarbeiter verantwortlich. In Italien versuchte seine Organisation mit spärlichen Erfolg hunderttausende Menschen ins Reich abzuschleppen. Er wurde in Nürnberg vor Gericht gestellt, das Todesurteil wurde 1946 vollzogen.
Speer Albert

Albert Speer, geboren 1905, war ein Architekt, der eine hervorragende persönliche Beziehung zu Hitler hatte. Er war zwar kein glühender Nazi, dennoch war er der Schöpfer der Parteiparaden und genoss dadurch die Achtung und das Vertrauen des Führers. Nach Fritz Todts Tod, wurde er 1942 zum Reichsminister für Bewaffnung und Munition ernannt, der die Organisation Todt unterstand. Er wurde in Nürnberg vor Gericht gestellt und zu zwanzig Jahre Haft verurteilt. Er ist 1981 in London gestorben.

Todt Fritz
Fritz Todt war ein deutscher Ingenieur, der in den 30-er Jahren für die Erbauung des von Hitler gewollten Autobahnsystems verantwortlich war. Am Ende der 30-er gründete er die Organisation Todt mit der Zielsetzung, Zwangsarbeitskraft für den Bau der Verteidigungslinien entlang der Grenze mit Frankreich zu liefern. Während des Krieges leitete seine Organisation den Einsatz der Zwangsarbeit in den Besetzungsgebieten. Er starb 1942 in einem Flugunfall.
AEL Arbeitserziehungslager

Die  Arbeitserziehungslager (AEL) wurden von der Gestapo ab 1940 mit dem Ziel eingerichtet,  Personen “umzuerziehen”, die der Industriesabotage angeklagt, oder aus irgend einem anderen Grund für “arbeitsunwillig” gehalten wurden. In der Tat waren diese Lager auch ein Mittel zur Ausbeutung der Zwangsarbeit. Man hat ausgerechnet, dass in Italien und in den Besetzungsgebieten circa 200 Arbeitserziehungslager in Funktion gewesen sind und dass dort circa 500-tausend Personen gefangen waren. 

Bau-und Arbeits Battallion B.A.B.
Während des Zweiten Weltkrieges bildeten die Deutschen Einheiten Kriegsgefangener, genannt Bau-und Arbeitsbatallion (abgekürzt B.A.B.).
Die B.A.B. bestanden durchschnittlich aus 600 Arbeitsgefangenen. Die Besonderheit dieser Einheiten lag in ihrer Mobilität: Im Gegensatz zu den StaLag Gefangenen waren sie nicht einem spezifischen Ort bestimmt, sondern wurden je nach Bedarf versetzt.
I.G. Farben
Die I.G. (Interessen-Gemeinschaft) Farben wurde 1925 durch die Zusammenlegung verschiedener deutscher Industrien gegründet. Während des Zweiten Weltkrieges war sie der führende Chemie Konzern NS-Deutschlands. Die I.G. Farben ist unter den Betrieben gewesen, die am meisten auf Zwangsarbeit zurückgegriffen haben, insbesondere beim Bau der Anlagen in Auschwitz. Die Führungskräfte der I.G. Farben waren unter den Angeklagten des Nürnberger Prozesses 1947/48. Zu Kriegsende beschlossen die Alliierten den Konzern zu zerstückeln, indem sie die Firmen, aus denen er ursprünglich bestand, neu gründeten.
Kriegsgefangenen Arbeitskommando
Die Arbeitskommandos waren Arbeitslager für Kriegsgefangene der Deutschen. In der Regel bestanden sie aus einigen hundert Gefangenen und befanden sich nahe der Arbeitsstätten (Fabriken, Minen, Landwirtschaft). Die Verwaltung war einem StaLag (Kriegsgefangenenlager) anvertraut. Von einem StaLag konnten bis zu mehrere Hundert Arbeitskommandos abhängen. Die Arbeitskommandos für allieerte Kriegsgefangene wurden regelmäßig von Vertretern des Roten Kreuzes besucht.
Ispettorato Militare del Lavoro (Militärische Behörde zur Arbeitsaufsicht)
Das Ispettorato Militare del Lavoro war eine militärische Behörde zur Arbeitsaufsicht, die 1943 mit dem Zweck gegründet worden ist, Arbeiter für den Bau von Abwehreinrichtungen zum Schutze der Italienischen Sozialrepubblik (RSI) zu rekrutieren und die Schäden der Luftangriffe zu reparieren. Auch nach dem Namen des Begründers und Kommandanten “Organizzazione Paladino” bekannt, erfasste das Ispettorato Militare del Lavoro einige zentausend Männer und arbeitete eng mit den Deutschen zusammen, bisweilen direkt in ihrem im Dienst.
Organisation Todt
Die Organisation Todt wurde Ende der 30-er Jahre in Deutschland zur Einordnung der Arbeitskraft für den Bau militärischer Einrichtungen geschaffen. Bis zu seinem Tod (1942) vom Begründer Fritz Todt geleitet, wurde die Organisation während des Krieges zur
Ausbeutung der Zwangsarbeit in den von den Deutschen besetzten Gebeieten eingesetzt. In Italien spielte die Organisation Todt eine grundlegende Rolle in der Erbauung der am Appennin entlang führenden Verteidigungslinien und setzte dazu zentausende Männer ein.
Paladino Francesco
Francesco Paladino wurde 1890 in Scilla bei Reggio Calabria geboren und meldete sich 1907 freiwillig bei den Telegrafistentruppen. 1908 zum Unteroffizier ernannt, nahm er mit diesem Dienstgrad am Tripoliskrieg teil. 1914 wurde er zum Leutnant befördert und während des Ersten Weltrkrieges zum Hauptmann. Er blieb in der Armee und wurde 1932 Oberleutnant. 1936 nahm er am Abessinienkrieg teil, im Laufe dessen er zum Oberst ernannt wurde.
Im Rahmen des Zweiten Weltkrieges kämpfte Paladino auf der Griechisch-Italienischen Front. Bei der Rückkehr wurde er dem Bozener Korps zugeteilt. 1942 zum Brigadengeneral befördert, trat er nach dem Waffenstillstand der Italienischen Sozialrepublik (RSI) bei, für die er das Ispettorato Militare del Lavoro schuf.
1945 trat Paladino in den Ruhestand, 1970 verlieh man ihm den Ehrengrad des Divisionsgenerals.
Francesco Paladino starb 1974.
Sauckel Fritz
Fritz Sauckel, geboren 1894, war ein NSDAP-Gauleiter. 1942 wurde er zum Generalbevollmächtigten der Zwangsarbeit in allen deutschen Besetzungsgebieten ernannt. De facto war er also für die Rekrutierung und den Einsatz der Zwangsarbeiter verantwortlich. In Italien versuchte seine Organisation mit spärlichen Erfolg hunderttausende Menschen ins Reich abzuschleppen. Er wurde in Nürnberg vor Gericht gestellt, das Todesurteil wurde 1946 vollzogen.
Speer Albert

Albert Speer, geboren 1905, war ein Architekt, der eine hervorragende persönliche Beziehung zu Hitler hatte. Er war zwar kein glühender Nazi, dennoch war er der Schöpfer der Parteiparaden und genoss dadurch die Achtung und das Vertrauen des Führers. Nach Fritz Todts Tod, wurde er 1942 zum Reichsminister für Bewaffnung und Munition ernannt, der die Organisation Todt unterstand. Er wurde in Nürnberg vor Gericht gestellt und zu zwanzig Jahre Haft verurteilt. Er ist 1981 in London gestorben.

Todt Fritz
Fritz Todt war ein deutscher Ingenieur, der in den 30-er Jahren für die Erbauung des von Hitler gewollten Autobahnsystems verantwortlich war. Am Ende der 30-er gründete er die Organisation Todt mit der Zielsetzung, Zwangsarbeitskraft für den Bau der Verteidigungslinien entlang der Grenze mit Frankreich zu liefern. Während des Krieges leitete seine Organisation den Einsatz der Zwangsarbeit in den Besetzungsgebieten. Er starb 1942 in einem Flugunfall.