La doppia deportazione

Die Deportation aus dem Gefängnis in Perugia nach Dachau und Buchenwald


Im Gefängnis von Perugia saßen zwischen 1942 und dem Sommer 1943 mehrere politische Häftlinge ein, darunter 106 Minderjährige und mindestens 15 Erwachsene aus Dalmatien, Istrien, Slowenien und Montenegro.


Das Leben im Gefängnis1

Laut den Zeitzeugen Srećko Ozretić und Jerko Matošić waren im benachbarten, von Nonnen geführten Frauenabschnitt mindestens 400 weibliche Gefangenen aus Jugoslawien, wovon 15 Minderjährige, die – so Ozretić – aus dem Hafen in Split über Triest in die Hauptstadt der Region Umbrien gebracht worden waren.

Die Minderjährigen, die zwischen Jahresende 1941 und Sommer 1943 aus den in Jugoslawien besetzten Gebieten kamen, wurden nach der Schwere des begangenen Verbrechens aufgeteilt. Der aus Split stammender Srećko Ozretić, besser bekannt als Slajo, erinnert sich: „Die Gruppe 7, der auch ich angehörte, wurde im obersten Stockwerk eingesperrt, weil wir als die harmlosesten galten. In den unteren Etagen befanden sich auch viele Italiener, sowohl Kommunisten als auch gewöhnliche Verbrecher. Während des Hofgangs kamen wir alle zusammen. Wir teilten uns das Essen, die Kleidung und die Zigaretten, die uns unsere Familien von zu Hause schickten. Mit dem Mantel, den mir meine Mutter geschenkt hatte, nähten sich zwei Jungs aus Kotor Partisanenmützen.“

Pave Matulić fügt hinzu: „Wir hatten vereinbart, dass jeder eine Hose, eine Jacke, zwei Hemden und ein Unterhemd bekommen sollte. Alles andere teilten wir uns in der Gemeinschaft. Meinem Freund Tonći Mogić, der krank war, wurden beispielsweise zwei Unterhemden gegeben.“ Ivan Slade berichtet: „Ich bin als Letzter dazugekommen. Es war Juli 1943. Mir gab man die Nummer 106. Wir kamen nicht nur aus Dalmatien. Einige waren aus Montenegro, andere aus Istrien. Wir gehörten fast alle der SKOJ bzw. der USAOJ an, die beiden Jugendorganisationen der Kommunistischen Partei. Wir weigerten uns überhaupt irgendeine Arbeit zu machen und verlangten gemäß unseres Status als politische Gefangene behandelt zu werden. Zur Strafe bekamen wir kein Abendessen. In Perugia ist uns jedoch – um ehrlich zu sein – kein Haar gekrümmt worden.“


Milivoj Lalin erinnert sich: “Mit dem Geld, was wir von zu Hause bekamen, konnten wir Zucker und Marmelade kaufen. Ich bekam auch Bücher. Ich kann mich an ein Buch von Maxim Gorki und ein italienisches Grammatikbuch erinnern, die ich vorsichtshalber außerhalb des Fensters, an einer Schnur hängen ließ.


Widerstand im Gefängnis


Mit dem Sturz des faschistischen Regimes am 25. Juli 1943 begannen die Jugoslawen sich zu organisieren. Srećko Ozretić berichtet in einem Interview: “Wir folgten dem Rat eines sehr erfahrenen slowenischen Gefangenen und organisierten uns in kleinen Partisanengruppen, die wir nach unseren Partisanenhelden 'Matija Gubec', 'Proleterska' und 'Ivan Cankar' nannten. Mit den älteren Gefangenen sprachen wir über die politische Situation, den Kommunismus und vor allem darüber, wie wir uns befreien könnten. Um auch die anderen Gefangenen zu motivieren, sangen wir oft Lieder gegen Mussolini, die dann vom obersten Stockwerk runter durch das ganze Gebäude erklangen.“ Pave Matulić entsinnt sich daran, dass jemand im Gang “Der Faschismus ist vorbei” an die Wand geschrieben hatte. Er erzählt auch, dass „um an das Papier zu kommen, das wir brauchten, um unsere Informationsschriften zu schreiben, täuschten einige von uns Magenschmerzen vor, denn dafür bekam man ein Pulver verschrieben, das der Gefängnisarzt in einem gefalteten Blatt Papier aushändigte. Tinte hatten wir und aus den Sardinenkonserven bastelten wir kleine Messer“.

Aufstand und Fluchtversuch

Aus den Erinnerungen Pave Matulićs: „Der Nachricht über die italienische Kapitulation folgte die Befreiung vieler politischer Gefangener. Doch wir wurden weiterhin festgehalten. Also beschlossen wir auszubrechen, um Ancona zu erreichen und von dort aus nach Hause zukehren.“ Srećko Ozretić erinnert sich: “Über unseren slowenischen Anführer hatten wir eine Abmachung mit den italienischen Kommunisten getroffen: Sie hätten sich um die Faschisten draußen gekümmert, während wir uns die Wachen innerhalb des Gefängnisses vorgenommen hätten. Dann hätten wir einen bestimmten Ort, eine Ebene, in Mittelitalien erreichen sollen, wo wir Waffen gefunden hätten, um dann zu den italienischen Partisanen zu stoßen. Die Abmachung sah vor, dass ein Gefängniswärter uns die Schlüssel übergeben würde, unter der Voraussetzung, dass wir die gewöhnlichen Straftäter nicht befreien sollten. Wir bekamen tatsächlich die Schlüssel und eine Pistole aus zusammengepressten Brotkrümeln, wobei ich letzteres Detail den anderen verschwieg, um sie nicht zu entmutigen. Ivan Slades Beschreibung ist noch genauer: „Die Pistole war aus mit Kohle geschwärzten Brotkrumen geknetet worden und der Gewehrlauf bestand aus einem eingerollten Sardinendosendeckel.“ Srećko Ozretić fährt fort: “Am 9. September nahmen die Frauen aus dem Gefängnisabschnitt nebenan Kontakt zu uns auf. Sie wollten wissen, was wir vorhatten“. Am 12. September gelang es tatsächlich einer kleinen Gruppe Jugendlicher „barfuß, mit den Schuhen am Gürtel festgebunden, um möglichst leise zu sein, einen Teil von uns zu befreien“. Doch der Schlüssel brach plötzlich und nicht alle schafften es, herauszukommen. Srećko Ozretić berichtet “Jerko Matošić und andere sind eingesperrt geblieben. Wir laufen durch die Gänge, bis wir auf einen Wärter treffen. Da ziehe ich die Waffe, damit er sich ergibt. Jemand sagt mir, ich soll auf ihn schießen. Ich gebe ihm die Pistole, damit er selber schießt und da zerbröselt die Pistole in seinen Händen. Ihr hättet sein Gesicht sehen sollen. Das war sehr, sehr lustig! Wir hauen dem Wärter, der sich von dem Schock noch erholen musste, eins über den Kopf und ziehen ihm die Schlüssel ab. So schaffen wir es dann doch, alle aus unserer Gruppe zu befreien und gleichzeitig mehrere Wachen und sogar den Direktor einzusperren. Die gewöhnlichen Straftäter die inzwischen verstanden hatten, dass sie nicht befreit werden würden, wurden laut und zogen so die Aufmerksamkeit der Faschisten auf sich. Als wir hinauskamen, um die Frauen zu befreien, warteten schon die Faschisten mit ihren schwarzen Mützen auf uns. Also beschlossen wir uns im Gefängnisgebäude zu verbarrikadieren. Es gelang uns dann tatsächlich die Stellung zwei Tage lang zu halten.

Die Gefängnisrevolte wurde durch den Eingriff eines deutschen Kommandos niedergeschlagen. Die Widerständler sperrte man in das Kellergeschoss ein, wo sie unter besonders strengen Haftbedingungen gefangen gehalten wurden. Milivoj Lalin berichtet, dass sie in den sieben Tagen, die sie dort verbrachten, nur zweimal etwas zu essen bekamen. Am 5. Oktober wurden sie von den Faschisten – mit aller Wahrscheinlichkeit von der sogenannten Freiwilligen Sicherheitsmiliz  (MVSN) –   mit gebundenen Händen auf Lastwagen geladen und aus der Stadt gefahren. „Wir dachten, sie würden uns erschießen“, erinnert sich Ivan Slade.

Der Transport nach Dachau

Am 5. Oktober 1943 wurden die jugoslawischen Gefangenen aus Perugia nach Dachau deportiert. Auf der vom Gefängnisdirektor erstellten Liste der slawischen Insassen, die am 5. Oktober 1943 den deutschen Behörden übergeben wurden, stehen 105 Namen2. Einer davon, Branko Stanišić, ist ein Gefangener, der allerdings noch vor dem Abtransport an Lungenentzündung gestorben zu sein scheint. Vergleicht man diese Liste mit dem allgemeinen Eingangsverzeichnis vom Konzentrationslager Dachau am 11. Oktober, so findet man 103 Namen der aus Perugia deportierten Häftlinge wieder3.

Dem Transport aus Perugia wurden weitere 28 Personen hinzugefügt, die auch im selben Gefängnis inhaftiert waren4. Es handelte sich größtenteils ebenfalls um jugoslawische Zivilisten, die kurz nach dem 8. September 1943 aus Internierungslagern und -orte geflohen waren und dann wieder aufgegriffen und im Gefängnis von Perugia eingesperrt wurden. Unter ihnen war zum Beispiel Tomislav Dean, geboren 1911 in Zlarin, der am 6. Mai 1942 auf Befehl des Gouvernements Dalmatiens im faschistischen Lager Urbisaglia (in den Marken) interniert wurde5. Es waren aber auch einige Kriegsgefangene dabei – neben den Jugoslawen auch Briten – die ebenfalls nach dem 8. September aus Gefangenenlagern geflüchtet waren.

Auf dem am 11. Oktober in Dachau eingetroffenen Transport – insgesamt 131 Personen, denen Matrikelnummern von 56.259 bis 56.389 zugewiesen wurden – war auch ein Italiener dabei: Edoardo Micheli, geboren 1902 in Perugia und Ende September zusammen mit anderen Italienern wegen „antideutscher und antifaschistischer Propaganda“ verhaftet. Zwar gelang es den meisten Italienern, bei einem Zwischenhalt in Bologna, mit den Deutschen die eigene Befreiung auszuhandeln6, doch Micheli blieb auf dem Transport nach Dachau. Er starb am 16. Mai 1944 im Konzentrationslager Mittelbau-Dora.

Aus dem Bericht von Ivan Slade: „Man zwang uns am 5. Oktober in zwei Viehwaggons einzusteigen. In den anderen Waggons waren auch Italiener. Wir wussten nicht wohin es ging. Kurz vor Bologna hielten wir die ganze Nacht lang an, da der Bahnhof in der Stadt bombardiert worden war. Die Deutschen überwachten uns mit Taschenlampen. Sie gaben uns Brot und Margarine. Die Italiener verschwanden aus dem Transport.“

Lalin erinnert sich: „Auf der Brücke über den Po habe ich das viele Wasser gesehen und mir vorgestellt reinspringen zu können, so sehr hatte ich Durst! Nachdem wir den Fluss überquert hatten, wurde uns klar, dass man uns nach Deutschland brachte. Wir stimmten Partisanenlieder an und hofften, dass Deutschland innerhalb von drei Monaten kapitulieren würde. In Padua hielt der Zug wieder an und das republikanische Rote Kreuz gab uns Nudeln zu essen.“

Slade fügt dem hinzu, dass, ein Gefangener seinen Koffer auseinandernahm, um aus dem Deckel einen Behälter machen, aus dem sie dann alle essen konnten. Sowohl Lalin als auch Slade erinnern sich, dass der Mann des Roten Kreuzes, der ihnen die Nudeln ausgab, sagte: „Diese Pasta schenkt euch Mussolini!“.


Der Zug hielt ein weiteres Mal bei Tarvisio an. Auch hier stimmen die Berichte von Lalin, Slade und Matulić überein. Alle drei erinnern sich an slowenische Faschistengruppen – Domobranci oder Domobranzi genannt – die ihnen Äpfel und Brot austeilten.


Am Ende des sechsten Tages fuhren sie durch München. Die Stadt stand noch infolge des ein paar Tage zuvor erlittenen Luftangriffs in Flammen. Sie sahen rauchende Flugzeugwracks (Slade) und Menschen mit dem auf ihre Kleidung aufgenähten Zeichen „OST“ (das für Ostarbeiter stand, d.h. Zwangsarbeiter aus den von Deutschland besetzten Gebiete der Sowjetunion), die entlang der Eisenbahn arbeiteten (Matulić).


Am Abend des 11. Oktober kam der Zug schließlich in Dachau an.

Dachau

Sobald sie ausgestiegen waren, „fing das Grauen an“, so fasst es Jerko Matošić zusammen. „Sie empfingen uns mit ihren Schlagstöcken“, erinnert sich Tomislav Erak „‘Schnell! Los!,‘ schrien uns die SS-Männer an“. Die Gefangenen mussten lange Zeit auf dem Lagerplatz stehen bleiben. Die SS-Männer besprühten sie mit einem Desinfektionsmittel und rasierten ihnen die Haare ab. Dann begann die Registrierung. Sie bekamen Holzschuhe und gestreifte Häftlingskleidung, auf die sie ein rotes Dreieck (als Kennzeichen für politische Häftlinge) und ihre Häftlingsnummer so anbringen mussten, dass man diese deutlich erkennen konnte. Ihre eigenen Sachen mussten sie allesamt abgeben. All diejenigen, die aus Italien einen Koffer mitgeschleppt hatten, waren laut Slade „sehr bestürzt“.

Nachdem sie in zwei anliegenden Baracken untergebracht wurden, kam ein Pole auf sie zu und informierte sie darüber, dass sie sich in Deutschland befanden und daher gut aufpassen sollten. Srećko Ozretić bemerkt dazu: “Es war einer dieser Lagerpolizisten, ein Kapo. Die hatten es sich nicht ausgesucht, waren in einer schrecklichen Position. Das waren aber auch die Schlimmsten von allen.“

Zwei Tage später brach große Freude aus, als sie eine neue Gruppe Gefangener eintreffen sahen, die aus Sulmona kam. Denn unter ihnen waren mehr als 190 Männer aus Dalmatien, Montenegro, Istrien und Slowenien dabei7.

Nach ca. 20 Tagen in der Quarantäne wurde die gesamte Gruppe Gefangener aus Perugia und Sulmona von der Lagerleitung befragt: „Sie wollten wissen“, erinnert sich Ozretić, „ob wir handwerkliche Berufe ausführen könnten. Da wir die Bombenangriffe in den/ Städten gesehen hatten, hielten es viele von uns klüger, sich als Bauern auszugeben. Wir dachten, dass es auf dem Land sicherer wäre und dass man von dort aus vielleicht sogar fliehen könnte. Da hatten wir uns aber mächtig getäuscht“.

Ca. 200 dieser Männer wurden nach Buchenwald versetzt, alle anderen blieben in Dachau.

„Man fragte uns, wer Metzger sei“, berichtet Matošić. „Ich meldete mich ohne zweimal darüber nachzudenken“, und so tat es auch ein Mann aus Šibenik. Sie wurden beide für 15 Monate in die Wurstfabrik Wilfert an der Grenze zu Böhmen geschickt. „Dabei war eigentlich mein Bruder der Metzger in unserer Familie, nicht ich. In der Fabrik hatte ich ein leichtes Leben.“

Das Leben in einem riesigen Konzentrationslager wie Dachau, das bereits 1933 eingerichtet wurde und in dem sich Zigtausende Häftlinge befanden, die alle unterschiedliche Sprachen sprachen, war ein Schock für die jungen Jugoslawen die aus einem kleinen Gefängnis wie das in Perugia kamen. Außerdem war es mit der Deportation von Italien nach Deutschland nicht mehr möglich, Nahrungsmittelpakete und Kleidung von zu Hause zu bekommen. Von dieser Einschränkung waren nur die Slowenen ausgenommen. Denn sie konnten die Tatsache ausnutzen, dass ein Teil ihres Landes von Deutschland annektiert worden war, und so konnten sie sich über die große Anzahl an Häftlinge, die direkt aus Slowenien nach Dachau gelangt waren, Lebensmittel und Kleidung schicken lassen. Allerdings waren nicht alle Slowenen bereit, ihre Pakete mit den anderen Jugoslawen zu teilen. Die kommunistischen Häftlinge dagegen, gingen bei der Aufteilung der wenigen verfügbaren Güter nicht nach Nationalitätskriterien vor, sondern nach der politischen Haltung der einzelnen Personen. 

Die jungen Jugoslawen, die zu den Tito-Partisanen und den Kommunisten hielten, konnten Dachau aufgrund der gegenseitigen Unterstützung und dem Zusammenhalt, der durch die gemeinsame Erfahrung in Perugia entstanden war, überleben. Sie hatten Italien kapitulieren sehen, jetzt mussten sie nur noch auf die Niederlage Deutschlands warten.


Ab der zweiten Hälfte des Jahres 1944 und vor allem während des Winters 1944/45 wurde Dachau, sowie alle anderen Konzentrationslager im Altreich von Häftlingen überflutet, die aus anderen Lagern weiter im Osten infolge des Vorrückens der Roten Armee evakuiert worden waren. Sie kamen zu Tausenden an, vollkommen erschöpft von den mehrere Hundert Kilometer langen Reisen, die sie oft zu Fuß hatten hinterlegen müssen, und die später als ‚Todesmärsche‘ bekannt wurden. Im vollkommen überfüllten Lager Dachau starben in dieser Phase täglich Dutzende Menschen an Hunger, Typhus und anderen Seuchen. Insgesamt wurde berechnet, dass zwischen 1941 und 1945 ca. 41.500 Menschen in Dachau ums Leben kamen8. Trotzdem sind nur wenige junge Jugoslawen, die über das Gefängnis in Perugia nach Dachau deportiert wurden, ums Legen gekommen.

Buchenwald

Laut dem am 2. Januar 1941 vom Chef des Reichssicherheitshauptamts, Reinhard Heydrich, erlassenen Schreiben, galt Dachau als Schutzhaftlager der Stufe I. Danach war es für Häftlinge bestimmt, die geringerer Straftaten beschuldigt waren und für durch Arbeit „besserungsfähig“ galten. In dieser Einteilung fiel Buchenwald dagegen unter Stufe II, d.h. „für schwerer belastete, jedoch noch [durch Zwangsarbeit] erziehungs- und besserungsfähige“ Häftlinge9.


Das Hauptlager von Buchenwald befand sich in unmittelbarer Nähe von Weimar und wurde 1937 in Betrieb genommen. Bis zum Kriegsausbruch war dieses Lager hauptsächlich für deutsche Häftlinge bestimmt: Sogenannte ‚Berufsverbrecher‘ (d.h. gewöhnliche Straftäter), politische Gefangene, Juden, Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Homosexuelle, sowie all die Menschen, die nicht in die NS-Gesellschaft passten und als ‚Asoziale‘ bezeichnet wurden. Das Lager wurde von der SS geleitet. Ihre zwei Hauptaufgaben bestanden darin, zum einen die Häftlinge den unterschiedlichen Betrieben zuzuteilen, die Zwangsarbeiter einsetzten, zum anderen für die externe Überwachung des Lagers zu sorgen. Die interne Verwaltung des Lagers war dagegen den Häftlingen selbst überlassen. Die Gefangenen waren in einer Hierarchie organisiert. Sogenannte ‚Funktionshäftlinge‘ waren beispielsweise für die Arbeitskontrolle, die Listenführung, die Appelle oder die Ordnung in den Baracken zuständig. Mit dieser Art von Aufgaben betraute die SS vorzugsweise die gewöhnlichen Straftäter, da man sie für geeigneter hielt, die Gewaltherrschaft aufrechtzuhalten und gleichzeitig eventuellen Übergriffen standzuhalten. Doch in Buchenwald gelang es den deutschen politischen Häftlingen durch einen rücksichtslosen internen Machtkampf, die Straftäter in dieser Funktion abzulösen und einen Ordnungsdienst zu errichten, den die SS zu akzeptieren bereit war10.


Als der Krieg ausbrach und Häftlinge aus ganz Europa im Lager ankamen, benannten die deutschen Kommunisten, um ihre Stellung zu bewahren, Genossen aller Nationalitäten, damit diese ihre Landsleute kontrollierten. Das war im Übrigen genau das, was die SS wollte. In den Vorstelllungen Heinrich Himmlers, dem Chef der SS, würde es zukünftig eine „neue europäische Ordnung“ geben, die in „ethnischen Nationen“ aufgeteilt und vom deutschen Volk geführt werden würde. Daher entsprach eine Aufteilung der Häftlinge Buchenwalds nach Nationalitäten, die allesamt durch Zwangsarbeit ausgebeutet werden sollten, genau dem Schema, das die SS im Auge hatte.


Für die jugoslawischen Gefangenen in Buchenwald war ein slowenischer Kommunist namens Janez Ranciger zuständig, der aus dem von Deutschland annektiertem Gebiet Sloweniens stammte und der zunächst (1941) nach Auschwitz deportiert und später (März 1943), dank der Bemühungen polnischer und deutscher Kommunisten, nach Buchenwald überstellt worden war11. Um ihn bildete sich eine zuerst kleine Gruppe jugoslawischer Widerstandskämpfer, überwiegend Slowenen, die durch seinen Einsatz nicht in die Unterlager geschickt wurden.


Die Jugoslawen, und insbesondere jüngeren unter ihnen, die am 30. Oktober aus Perugia in Buchenwald eintrafen, wurden für einige Monate im Steinbruch eingesetzt. „Das war eine Art Test“, erinnert sich Lalin, „danach durften wir der politischen Gruppe beitreten, zumal wir auch alle, oder fast alle, in den Monaten davor politisch belehrt worden waren.“ Srećko Ozretić fügt dem hinzu: „Sie – die im Komitee – konnten darüber entscheiden, ob sie dich zum Transport schickten oder ob sie dich im Lager bleiben ließen. Das war im Rahmen ihrer Möglichkeiten“. ‚Jemanden auf einen Transport schicken‘ bedeutete, ihn der Willkür der SS zu überlassen, die die Neben- und Außenlager verwaltete. Einige dieser Lager waren unterhalb der Erde angelegt worden, wie z.B. Dora-Mittelbau, Laura oder Ohrdruf. Die Kommunisten, die in den Räumlichkeiten der Lagerverwaltung von der SS als sogenannte Schreiber beschäftigt wurden, konnten tatsächlich die Namen auf den Transportlisten austauschen. Für die SS war letztendlich nur die Anzahl der Zwangsarbeiter – nicht ihre Namen – von Bedeutung. Die meisten Jugoslawen, die aus Perugia kamen, konnten genau so, d.h. dank des Zutuns der deutschen Kommunisten und der slowenischen Vermittler überleben12. Tomilav Erak wurde beispielsweise über diesen Weg zum Putzdienst in den Baracken eingeteilt wurde.


Ab der zweiten Hälfte des Jahres 1944 wurde Buchendwald (sowie Dachau) Auffanglager für all die Häftlinge, die aufgrund des Vorrückens der Roten Armee von der SS aus den Lagern im Osten evakuiert und auf langen Märschen westwärts getrieben wurden. Für die neuen Ankömmlinge mussten die Gefangenen in Buchenwald ein zweites Lager bauen. Dieses füllte sich mit ausgehungerten und verzweifelten Menschen, blieb aber strikt vom alten Hauptlager getrennt, das ohne große Veränderungen weiter funktionierte. Ab und zu gingen einige Häftlinge aus dem Hauptlager in das neue Lager, um nachzusehen, ob es dort Kommunisten gab, die sie gegebenenfalls versuchten zu verlegen. So gelang es dem politischen Komitee in Buchenwald auch eine beträchtliche Gruppe von Juden zu retten, einschließlich zahlreicher Kinder.


Das Komitee Buchenwald ist unter anderem dafür in Erinnerung geblieben, dass es am Ende des Krieges, vor dem Eintreffen der amerikanischen Truppen, das Lager militärisch kontrolliert hat. Tomislav Erak entsinnt sich so am Tag der Befreiung, dem 11. April 1945: „Ich weiß noch genau, wie mein Freund Ivo Juraga den SS-Männern hinterhergerannt ist!“


Viele andere jugoslawische Häftlinge, die aus Perugia und Sulmona nach Buchenwald deportiert worden waren, trugen erheblich zur Befreiung des Lagers bei.


Thomas Porena (2018)

Anmerkung 1
Der vorliegende Text beruht auf mündlich sowie schriftlich erfassten Zeitzeugenaussagen, die vom Autor selbst ins Italienische übersetzt wurden: Srećko Ozretić: Interview vom 01.12.2008 für das USHMM, RG-50.587*0028 https://collections.ushmm.org/search/catalog/irn44843 (letzter Zugriff am 17.01.2018). Ivan Slade: Interview vom 29.11.2008 für das USHMM, RG-50.587*0024, https://collections.ushmm.org/search/catalog/irn44839 (letzter Zugriff am 17.01.2018). Jerko Matošić: Interview vom 30.11.2008 für das USHMM, RG-50.587*0027, https://collections.ushmm.org/search/catalog/irn44842 (letzter Zugriff am 17.1.2018). Pave Matulić: Erinnerungen des Pave Matulićs, Uspomene koncentracionih logora, in: “Odjeka Mosora”, (Omiš, Oktober 1969 - Mai 1971), http://www.almissa.com/pavematulic.htm (letzter Zugriff am 17.1.2018). Milivoj Lalin: Aus seinem Tagebuch, Privatarchiv der Familie Matulić. Tomislav Erak: Inverview für die unabhängige kroatische Online-Zeitung “Tris”, veröffentlicht von Hrvoslav Pavić am 05.07. 2015 und abrufbar unter: http://tris.com.hr/2015/07/slobodarski-duh-sibenika-tomislav-erak-je-zbog-grafita-interniran-u-dachau-i-buchenwald-zbog-tuluma-izletio-iz-partije/ (letzter Zugriff am 17.01.2018).
Anmerkung 2
Archiv Udruženja Boraca NOR Narodnooslobodilačkog rata i Antifašcisti iz Opštine Bar (Crna Gora), Montenegro, Liste der jugoslawischen Gefangenen, die am 5. Oktober 1943 vom deutschen Kommando aus dem Gefängnis in Perugia deportiert wurden.
Anmerkung 3
International Tracing Service, Bad Arolsen, DE ITS 1.1.6.1 Archivnummer: 8684.  Auf der Zugangsliste in Dachau fehlt der Name von Anton Cavar.
Anmerkung 4
Staatsarchiv Perugia, Bestand: Carcere giudiziario e Casa di pena di Perugia [Strafvollzugsanstalt Perugia], Ordini di scarcerazione [Entlassungsanordnungen], 5. Oktober 1943, S. 13.
Anmerkung 5
Zentrales Staatsarchiv, Rom, Bestand: Ministero dell’interno, Direzione generale pubblica sicurezza, Divisione affari generali e riservati, Archivio generale, Ufficio internati [Bestand des Innenministeriums; Öffentliche Sicherheit […] für die Internierten zuständiges Büro], A 4bis, B. 87, Akte Dean Tomislav.
Anmerkung 6
Unter den in Bologna befreiten Häftlingen waren auch der Präfekt von Terni, Antonio Antonucci, und der Präfekt von Perugia, Gregorio Notarianni. Zu einer genaueren Darstellung des Schicksals dieser Italienergruppe s. Antonio Nizzi: Le carte del C.L.N. raccontano Foligno dall'8 settembre al 25 aprile 1945, Foligno, 2015, youcanprint, S. 96-99.
Anmerkung 7
Vgl. hierzu auch den Text: “Zweifache Deportation aus dem Gefängnis in Sulmona”.
Anmerkung 8
Vgl. Stanislav Zámečník (Comité International de Dachau): Das war Dachau, Luxemburg, 2002, S. 400.
Anmerkung 9

Nur Mauthausen und sein Nebenlager Gusen wurden unter der Stufe III eingeteilt und waren für Häftlinge bestimmt, die besonders schwere Verbrechen begangen hatten. Diese Einteilung wurde im Rahmen des Nürnberger Prozesses zitiert. Vgl. Johannes Tuchel u. Reinold Schattenfroh: Zentrale des Terrors. Prinz-Albrecht-Straße 8: Das Hauptquartier der Gestapo, Berlin, 1987,  S. 120.


Anmerkung 10
Dragoljub Kočić: Jugosloveni u koncentracionom logoru Buhenvald 1941-1945, Belgrad, 1989, S.115-116.
Anmerkung 11
Zur Ankunft Rancigers vgl. Hermann Langbein: ... nicht wie die Schafe zur Schlachtbank. Widerstand in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern 1938 – 1945, Frankfurt/Main, 1980, Fischer Verlag.
Anmerkung 12
So wie in Dachau, konnten auch in Buchenwald nur die Slowenen aus den von Deutschland annektierten Gebieten Pakete empfangen. Die Verteilungfand allerdings nicht reibungslos statt, vor allem aufgrund der Spannungen zwischen den Slowenen und den Häftlingen aus Dalmatien, die bereits seit der italienischen Gefangenschaft bestanden. Jedenfalls gab man den Kranken und den Minderjährigen Vorrang, insbesondere der Gruppe Jugendlicher aus dem Gefängnis in Perugia, die die Kekse und Schokolade bekamen. Vgl. Kočić: Jugosloveni  u koncentracionom logoru Buhenvald 1941-1945, Belgrad, 1989, S.115-116.
AEL Arbeitserziehungslager

Die  Arbeitserziehungslager (AEL) wurden von der Gestapo ab 1940 mit dem Ziel eingerichtet,  Personen “umzuerziehen”, die der Industriesabotage angeklagt, oder aus irgend einem anderen Grund für “arbeitsunwillig” gehalten wurden. In der Tat waren diese Lager auch ein Mittel zur Ausbeutung der Zwangsarbeit. Man hat ausgerechnet, dass in Italien und in den Besetzungsgebieten circa 200 Arbeitserziehungslager in Funktion gewesen sind und dass dort circa 500-tausend Personen gefangen waren. 

Bau-und Arbeits Battallion B.A.B.
Während des Zweiten Weltkrieges bildeten die Deutschen Einheiten Kriegsgefangener, genannt Bau-und Arbeitsbatallion (abgekürzt B.A.B.).
Die B.A.B. bestanden durchschnittlich aus 600 Arbeitsgefangenen. Die Besonderheit dieser Einheiten lag in ihrer Mobilität: Im Gegensatz zu den StaLag Gefangenen waren sie nicht einem spezifischen Ort bestimmt, sondern wurden je nach Bedarf versetzt.
I.G. Farben
Die I.G. (Interessen-Gemeinschaft) Farben wurde 1925 durch die Zusammenlegung verschiedener deutscher Industrien gegründet. Während des Zweiten Weltkrieges war sie der führende Chemie Konzern NS-Deutschlands. Die I.G. Farben ist unter den Betrieben gewesen, die am meisten auf Zwangsarbeit zurückgegriffen haben, insbesondere beim Bau der Anlagen in Auschwitz. Die Führungskräfte der I.G. Farben waren unter den Angeklagten des Nürnberger Prozesses 1947/48. Zu Kriegsende beschlossen die Alliierten den Konzern zu zerstückeln, indem sie die Firmen, aus denen er ursprünglich bestand, neu gründeten.
Kriegsgefangenen Arbeitskommando
Die Arbeitskommandos waren Arbeitslager für Kriegsgefangene der Deutschen. In der Regel bestanden sie aus einigen hundert Gefangenen und befanden sich nahe der Arbeitsstätten (Fabriken, Minen, Landwirtschaft). Die Verwaltung war einem StaLag (Kriegsgefangenenlager) anvertraut. Von einem StaLag konnten bis zu mehrere Hundert Arbeitskommandos abhängen. Die Arbeitskommandos für allieerte Kriegsgefangene wurden regelmäßig von Vertretern des Roten Kreuzes besucht.
Ispettorato Militare del Lavoro (Militärische Behörde zur Arbeitsaufsicht)
Das Ispettorato Militare del Lavoro war eine militärische Behörde zur Arbeitsaufsicht, die 1943 mit dem Zweck gegründet worden ist, Arbeiter für den Bau von Abwehreinrichtungen zum Schutze der Italienischen Sozialrepubblik (RSI) zu rekrutieren und die Schäden der Luftangriffe zu reparieren. Auch nach dem Namen des Begründers und Kommandanten “Organizzazione Paladino” bekannt, erfasste das Ispettorato Militare del Lavoro einige zentausend Männer und arbeitete eng mit den Deutschen zusammen, bisweilen direkt in ihrem im Dienst.
Organisation Todt
Die Organisation Todt wurde Ende der 30-er Jahre in Deutschland zur Einordnung der Arbeitskraft für den Bau militärischer Einrichtungen geschaffen. Bis zu seinem Tod (1942) vom Begründer Fritz Todt geleitet, wurde die Organisation während des Krieges zur
Ausbeutung der Zwangsarbeit in den von den Deutschen besetzten Gebeieten eingesetzt. In Italien spielte die Organisation Todt eine grundlegende Rolle in der Erbauung der am Appennin entlang führenden Verteidigungslinien und setzte dazu zentausende Männer ein.
Paladino Francesco
Francesco Paladino wurde 1890 in Scilla bei Reggio Calabria geboren und meldete sich 1907 freiwillig bei den Telegrafistentruppen. 1908 zum Unteroffizier ernannt, nahm er mit diesem Dienstgrad am Tripoliskrieg teil. 1914 wurde er zum Leutnant befördert und während des Ersten Weltrkrieges zum Hauptmann. Er blieb in der Armee und wurde 1932 Oberleutnant. 1936 nahm er am Abessinienkrieg teil, im Laufe dessen er zum Oberst ernannt wurde.
Im Rahmen des Zweiten Weltkrieges kämpfte Paladino auf der Griechisch-Italienischen Front. Bei der Rückkehr wurde er dem Bozener Korps zugeteilt. 1942 zum Brigadengeneral befördert, trat er nach dem Waffenstillstand der Italienischen Sozialrepublik (RSI) bei, für die er das Ispettorato Militare del Lavoro schuf.
1945 trat Paladino in den Ruhestand, 1970 verlieh man ihm den Ehrengrad des Divisionsgenerals.
Francesco Paladino starb 1974.
Sauckel Fritz
Fritz Sauckel, geboren 1894, war ein NSDAP-Gauleiter. 1942 wurde er zum Generalbevollmächtigten der Zwangsarbeit in allen deutschen Besetzungsgebieten ernannt. De facto war er also für die Rekrutierung und den Einsatz der Zwangsarbeiter verantwortlich. In Italien versuchte seine Organisation mit spärlichen Erfolg hunderttausende Menschen ins Reich abzuschleppen. Er wurde in Nürnberg vor Gericht gestellt, das Todesurteil wurde 1946 vollzogen.
Speer Albert

Albert Speer, geboren 1905, war ein Architekt, der eine hervorragende persönliche Beziehung zu Hitler hatte. Er war zwar kein glühender Nazi, dennoch war er der Schöpfer der Parteiparaden und genoss dadurch die Achtung und das Vertrauen des Führers. Nach Fritz Todts Tod, wurde er 1942 zum Reichsminister für Bewaffnung und Munition ernannt, der die Organisation Todt unterstand. Er wurde in Nürnberg vor Gericht gestellt und zu zwanzig Jahre Haft verurteilt. Er ist 1981 in London gestorben.

Stalag
Deutsches Kriegsgefangenenlager. Die Lebesbedingungen in den StaLag waren je nach Nationalität der Gefangenen (Alliierte, Sowjetbürger, italienische Militärinternierte usw.) sehr unterschiedlich.
Todt Fritz
Fritz Todt war ein deutscher Ingenieur, der in den 30-er Jahren für die Erbauung des von Hitler gewollten Autobahnsystems verantwortlich war. Am Ende der 30-er gründete er die Organisation Todt mit der Zielsetzung, Zwangsarbeitskraft für den Bau der Verteidigungslinien entlang der Grenze mit Frankreich zu liefern. Während des Krieges leitete seine Organisation den Einsatz der Zwangsarbeit in den Besetzungsgebieten. Er starb 1942 in einem Flugunfall.
Gemeinschaftslager
Die Gemeinschaftslager sowie die Wohnlager waren unbeaufsichtigte Lager für ausländische Arbeiter, während die Arbeitslager unter Aufsicht standen. Zumeist wird nur für letztere der Begriff der Zwangsarbeit verwendet, aber izwischen neigen die Historiker dazu das Bedeutungsfeld entschiedenen zu revidieren und den Begriff auf Arbeitsverhältinsse, die nur förmlich freiwillig aber de facto Zwangarbeit waren, zu erweitern. Die gegenwärtige Historikerdebatte geht in die Richtung den Begriff der Zwangarbeit durch folgende drei Merkmale zu definieren:
- Die rechtliche Unmöglichkeit für den Arbeiter das Arbeitsverhältnis zu beenden
- Die begrenzten Möglichkeiten Einfluss auf die eigenen Arbeitsbedingungen zu nehmen
- Eine hohe Sterberate als Hinweis auf eine überdurschnittliche Arbeitslast gleichzeitiger Unterernährung.
Siehe [https://www.bundesarchiv.de/zwangsarbeit/geschichte/auslaendisch/begriffe/index.html]
AEL Arbeitserziehungslager

Die  Arbeitserziehungslager (AEL) wurden von der Gestapo ab 1940 mit dem Ziel eingerichtet,  Personen “umzuerziehen”, die der Industriesabotage angeklagt, oder aus irgend einem anderen Grund für “arbeitsunwillig” gehalten wurden. In der Tat waren diese Lager auch ein Mittel zur Ausbeutung der Zwangsarbeit. Man hat ausgerechnet, dass in Italien und in den Besetzungsgebieten circa 200 Arbeitserziehungslager in Funktion gewesen sind und dass dort circa 500-tausend Personen gefangen waren. 

Bau-und Arbeits Battallion B.A.B.
Während des Zweiten Weltkrieges bildeten die Deutschen Einheiten Kriegsgefangener, genannt Bau-und Arbeitsbatallion (abgekürzt B.A.B.).
Die B.A.B. bestanden durchschnittlich aus 600 Arbeitsgefangenen. Die Besonderheit dieser Einheiten lag in ihrer Mobilität: Im Gegensatz zu den StaLag Gefangenen waren sie nicht einem spezifischen Ort bestimmt, sondern wurden je nach Bedarf versetzt.
I.G. Farben
Die I.G. (Interessen-Gemeinschaft) Farben wurde 1925 durch die Zusammenlegung verschiedener deutscher Industrien gegründet. Während des Zweiten Weltkrieges war sie der führende Chemie Konzern NS-Deutschlands. Die I.G. Farben ist unter den Betrieben gewesen, die am meisten auf Zwangsarbeit zurückgegriffen haben, insbesondere beim Bau der Anlagen in Auschwitz. Die Führungskräfte der I.G. Farben waren unter den Angeklagten des Nürnberger Prozesses 1947/48. Zu Kriegsende beschlossen die Alliierten den Konzern zu zerstückeln, indem sie die Firmen, aus denen er ursprünglich bestand, neu gründeten.
Kriegsgefangenen Arbeitskommando
Die Arbeitskommandos waren Arbeitslager für Kriegsgefangene der Deutschen. In der Regel bestanden sie aus einigen hundert Gefangenen und befanden sich nahe der Arbeitsstätten (Fabriken, Minen, Landwirtschaft). Die Verwaltung war einem StaLag (Kriegsgefangenenlager) anvertraut. Von einem StaLag konnten bis zu mehrere Hundert Arbeitskommandos abhängen. Die Arbeitskommandos für allieerte Kriegsgefangene wurden regelmäßig von Vertretern des Roten Kreuzes besucht.
Ispettorato Militare del Lavoro (Militärische Behörde zur Arbeitsaufsicht)
Das Ispettorato Militare del Lavoro war eine militärische Behörde zur Arbeitsaufsicht, die 1943 mit dem Zweck gegründet worden ist, Arbeiter für den Bau von Abwehreinrichtungen zum Schutze der Italienischen Sozialrepubblik (RSI) zu rekrutieren und die Schäden der Luftangriffe zu reparieren. Auch nach dem Namen des Begründers und Kommandanten “Organizzazione Paladino” bekannt, erfasste das Ispettorato Militare del Lavoro einige zentausend Männer und arbeitete eng mit den Deutschen zusammen, bisweilen direkt in ihrem im Dienst.
Organisation Todt
Die Organisation Todt wurde Ende der 30-er Jahre in Deutschland zur Einordnung der Arbeitskraft für den Bau militärischer Einrichtungen geschaffen. Bis zu seinem Tod (1942) vom Begründer Fritz Todt geleitet, wurde die Organisation während des Krieges zur
Ausbeutung der Zwangsarbeit in den von den Deutschen besetzten Gebeieten eingesetzt. In Italien spielte die Organisation Todt eine grundlegende Rolle in der Erbauung der am Appennin entlang führenden Verteidigungslinien und setzte dazu zentausende Männer ein.
Paladino Francesco
Francesco Paladino wurde 1890 in Scilla bei Reggio Calabria geboren und meldete sich 1907 freiwillig bei den Telegrafistentruppen. 1908 zum Unteroffizier ernannt, nahm er mit diesem Dienstgrad am Tripoliskrieg teil. 1914 wurde er zum Leutnant befördert und während des Ersten Weltrkrieges zum Hauptmann. Er blieb in der Armee und wurde 1932 Oberleutnant. 1936 nahm er am Abessinienkrieg teil, im Laufe dessen er zum Oberst ernannt wurde.
Im Rahmen des Zweiten Weltkrieges kämpfte Paladino auf der Griechisch-Italienischen Front. Bei der Rückkehr wurde er dem Bozener Korps zugeteilt. 1942 zum Brigadengeneral befördert, trat er nach dem Waffenstillstand der Italienischen Sozialrepublik (RSI) bei, für die er das Ispettorato Militare del Lavoro schuf.
1945 trat Paladino in den Ruhestand, 1970 verlieh man ihm den Ehrengrad des Divisionsgenerals.
Francesco Paladino starb 1974.
Sauckel Fritz
Fritz Sauckel, geboren 1894, war ein NSDAP-Gauleiter. 1942 wurde er zum Generalbevollmächtigten der Zwangsarbeit in allen deutschen Besetzungsgebieten ernannt. De facto war er also für die Rekrutierung und den Einsatz der Zwangsarbeiter verantwortlich. In Italien versuchte seine Organisation mit spärlichen Erfolg hunderttausende Menschen ins Reich abzuschleppen. Er wurde in Nürnberg vor Gericht gestellt, das Todesurteil wurde 1946 vollzogen.
Speer Albert

Albert Speer, geboren 1905, war ein Architekt, der eine hervorragende persönliche Beziehung zu Hitler hatte. Er war zwar kein glühender Nazi, dennoch war er der Schöpfer der Parteiparaden und genoss dadurch die Achtung und das Vertrauen des Führers. Nach Fritz Todts Tod, wurde er 1942 zum Reichsminister für Bewaffnung und Munition ernannt, der die Organisation Todt unterstand. Er wurde in Nürnberg vor Gericht gestellt und zu zwanzig Jahre Haft verurteilt. Er ist 1981 in London gestorben.

Stalag
Deutsches Kriegsgefangenenlager. Die Lebesbedingungen in den StaLag waren je nach Nationalität der Gefangenen (Alliierte, Sowjetbürger, italienische Militärinternierte usw.) sehr unterschiedlich.
Todt Fritz
Fritz Todt war ein deutscher Ingenieur, der in den 30-er Jahren für die Erbauung des von Hitler gewollten Autobahnsystems verantwortlich war. Am Ende der 30-er gründete er die Organisation Todt mit der Zielsetzung, Zwangsarbeitskraft für den Bau der Verteidigungslinien entlang der Grenze mit Frankreich zu liefern. Während des Krieges leitete seine Organisation den Einsatz der Zwangsarbeit in den Besetzungsgebieten. Er starb 1942 in einem Flugunfall.
Gemeinschaftslager
Die Gemeinschaftslager sowie die Wohnlager waren unbeaufsichtigte Lager für ausländische Arbeiter, während die Arbeitslager unter Aufsicht standen. Zumeist wird nur für letztere der Begriff der Zwangsarbeit verwendet, aber izwischen neigen die Historiker dazu das Bedeutungsfeld entschiedenen zu revidieren und den Begriff auf Arbeitsverhältinsse, die nur förmlich freiwillig aber de facto Zwangarbeit waren, zu erweitern. Die gegenwärtige Historikerdebatte geht in die Richtung den Begriff der Zwangarbeit durch folgende drei Merkmale zu definieren:
- Die rechtliche Unmöglichkeit für den Arbeiter das Arbeitsverhältnis zu beenden
- Die begrenzten Möglichkeiten Einfluss auf die eigenen Arbeitsbedingungen zu nehmen
- Eine hohe Sterberate als Hinweis auf eine überdurschnittliche Arbeitslast gleichzeitiger Unterernährung.
Siehe [https://www.bundesarchiv.de/zwangsarbeit/geschichte/auslaendisch/begriffe/index.html]
AEL Arbeitserziehungslager

Die  Arbeitserziehungslager (AEL) wurden von der Gestapo ab 1940 mit dem Ziel eingerichtet,  Personen “umzuerziehen”, die der Industriesabotage angeklagt, oder aus irgend einem anderen Grund für “arbeitsunwillig” gehalten wurden. In der Tat waren diese Lager auch ein Mittel zur Ausbeutung der Zwangsarbeit. Man hat ausgerechnet, dass in Italien und in den Besetzungsgebieten circa 200 Arbeitserziehungslager in Funktion gewesen sind und dass dort circa 500-tausend Personen gefangen waren. 

Bau-und Arbeits Battallion B.A.B.
Während des Zweiten Weltkrieges bildeten die Deutschen Einheiten Kriegsgefangener, genannt Bau-und Arbeitsbatallion (abgekürzt B.A.B.).
Die B.A.B. bestanden durchschnittlich aus 600 Arbeitsgefangenen. Die Besonderheit dieser Einheiten lag in ihrer Mobilität: Im Gegensatz zu den StaLag Gefangenen waren sie nicht einem spezifischen Ort bestimmt, sondern wurden je nach Bedarf versetzt.
I.G. Farben
Die I.G. (Interessen-Gemeinschaft) Farben wurde 1925 durch die Zusammenlegung verschiedener deutscher Industrien gegründet. Während des Zweiten Weltkrieges war sie der führende Chemie Konzern NS-Deutschlands. Die I.G. Farben ist unter den Betrieben gewesen, die am meisten auf Zwangsarbeit zurückgegriffen haben, insbesondere beim Bau der Anlagen in Auschwitz. Die Führungskräfte der I.G. Farben waren unter den Angeklagten des Nürnberger Prozesses 1947/48. Zu Kriegsende beschlossen die Alliierten den Konzern zu zerstückeln, indem sie die Firmen, aus denen er ursprünglich bestand, neu gründeten.
Kriegsgefangenen Arbeitskommando
Die Arbeitskommandos waren Arbeitslager für Kriegsgefangene der Deutschen. In der Regel bestanden sie aus einigen hundert Gefangenen und befanden sich nahe der Arbeitsstätten (Fabriken, Minen, Landwirtschaft). Die Verwaltung war einem StaLag (Kriegsgefangenenlager) anvertraut. Von einem StaLag konnten bis zu mehrere Hundert Arbeitskommandos abhängen. Die Arbeitskommandos für allieerte Kriegsgefangene wurden regelmäßig von Vertretern des Roten Kreuzes besucht.
Ispettorato Militare del Lavoro (Militärische Behörde zur Arbeitsaufsicht)
Das Ispettorato Militare del Lavoro war eine militärische Behörde zur Arbeitsaufsicht, die 1943 mit dem Zweck gegründet worden ist, Arbeiter für den Bau von Abwehreinrichtungen zum Schutze der Italienischen Sozialrepubblik (RSI) zu rekrutieren und die Schäden der Luftangriffe zu reparieren. Auch nach dem Namen des Begründers und Kommandanten “Organizzazione Paladino” bekannt, erfasste das Ispettorato Militare del Lavoro einige zentausend Männer und arbeitete eng mit den Deutschen zusammen, bisweilen direkt in ihrem im Dienst.
Organisation Todt
Die Organisation Todt wurde Ende der 30-er Jahre in Deutschland zur Einordnung der Arbeitskraft für den Bau militärischer Einrichtungen geschaffen. Bis zu seinem Tod (1942) vom Begründer Fritz Todt geleitet, wurde die Organisation während des Krieges zur
Ausbeutung der Zwangsarbeit in den von den Deutschen besetzten Gebeieten eingesetzt. In Italien spielte die Organisation Todt eine grundlegende Rolle in der Erbauung der am Appennin entlang führenden Verteidigungslinien und setzte dazu zentausende Männer ein.
Paladino Francesco
Francesco Paladino wurde 1890 in Scilla bei Reggio Calabria geboren und meldete sich 1907 freiwillig bei den Telegrafistentruppen. 1908 zum Unteroffizier ernannt, nahm er mit diesem Dienstgrad am Tripoliskrieg teil. 1914 wurde er zum Leutnant befördert und während des Ersten Weltrkrieges zum Hauptmann. Er blieb in der Armee und wurde 1932 Oberleutnant. 1936 nahm er am Abessinienkrieg teil, im Laufe dessen er zum Oberst ernannt wurde.
Im Rahmen des Zweiten Weltkrieges kämpfte Paladino auf der Griechisch-Italienischen Front. Bei der Rückkehr wurde er dem Bozener Korps zugeteilt. 1942 zum Brigadengeneral befördert, trat er nach dem Waffenstillstand der Italienischen Sozialrepublik (RSI) bei, für die er das Ispettorato Militare del Lavoro schuf.
1945 trat Paladino in den Ruhestand, 1970 verlieh man ihm den Ehrengrad des Divisionsgenerals.
Francesco Paladino starb 1974.
Sauckel Fritz
Fritz Sauckel, geboren 1894, war ein NSDAP-Gauleiter. 1942 wurde er zum Generalbevollmächtigten der Zwangsarbeit in allen deutschen Besetzungsgebieten ernannt. De facto war er also für die Rekrutierung und den Einsatz der Zwangsarbeiter verantwortlich. In Italien versuchte seine Organisation mit spärlichen Erfolg hunderttausende Menschen ins Reich abzuschleppen. Er wurde in Nürnberg vor Gericht gestellt, das Todesurteil wurde 1946 vollzogen.
Speer Albert

Albert Speer, geboren 1905, war ein Architekt, der eine hervorragende persönliche Beziehung zu Hitler hatte. Er war zwar kein glühender Nazi, dennoch war er der Schöpfer der Parteiparaden und genoss dadurch die Achtung und das Vertrauen des Führers. Nach Fritz Todts Tod, wurde er 1942 zum Reichsminister für Bewaffnung und Munition ernannt, der die Organisation Todt unterstand. Er wurde in Nürnberg vor Gericht gestellt und zu zwanzig Jahre Haft verurteilt. Er ist 1981 in London gestorben.

Todt Fritz
Fritz Todt war ein deutscher Ingenieur, der in den 30-er Jahren für die Erbauung des von Hitler gewollten Autobahnsystems verantwortlich war. Am Ende der 30-er gründete er die Organisation Todt mit der Zielsetzung, Zwangsarbeitskraft für den Bau der Verteidigungslinien entlang der Grenze mit Frankreich zu liefern. Während des Krieges leitete seine Organisation den Einsatz der Zwangsarbeit in den Besetzungsgebieten. Er starb 1942 in einem Flugunfall.
AEL Arbeitserziehungslager

Die  Arbeitserziehungslager (AEL) wurden von der Gestapo ab 1940 mit dem Ziel eingerichtet,  Personen “umzuerziehen”, die der Industriesabotage angeklagt, oder aus irgend einem anderen Grund für “arbeitsunwillig” gehalten wurden. In der Tat waren diese Lager auch ein Mittel zur Ausbeutung der Zwangsarbeit. Man hat ausgerechnet, dass in Italien und in den Besetzungsgebieten circa 200 Arbeitserziehungslager in Funktion gewesen sind und dass dort circa 500-tausend Personen gefangen waren. 

Bau-und Arbeits Battallion B.A.B.
Während des Zweiten Weltkrieges bildeten die Deutschen Einheiten Kriegsgefangener, genannt Bau-und Arbeitsbatallion (abgekürzt B.A.B.).
Die B.A.B. bestanden durchschnittlich aus 600 Arbeitsgefangenen. Die Besonderheit dieser Einheiten lag in ihrer Mobilität: Im Gegensatz zu den StaLag Gefangenen waren sie nicht einem spezifischen Ort bestimmt, sondern wurden je nach Bedarf versetzt.
I.G. Farben
Die I.G. (Interessen-Gemeinschaft) Farben wurde 1925 durch die Zusammenlegung verschiedener deutscher Industrien gegründet. Während des Zweiten Weltkrieges war sie der führende Chemie Konzern NS-Deutschlands. Die I.G. Farben ist unter den Betrieben gewesen, die am meisten auf Zwangsarbeit zurückgegriffen haben, insbesondere beim Bau der Anlagen in Auschwitz. Die Führungskräfte der I.G. Farben waren unter den Angeklagten des Nürnberger Prozesses 1947/48. Zu Kriegsende beschlossen die Alliierten den Konzern zu zerstückeln, indem sie die Firmen, aus denen er ursprünglich bestand, neu gründeten.
Kriegsgefangenen Arbeitskommando
Die Arbeitskommandos waren Arbeitslager für Kriegsgefangene der Deutschen. In der Regel bestanden sie aus einigen hundert Gefangenen und befanden sich nahe der Arbeitsstätten (Fabriken, Minen, Landwirtschaft). Die Verwaltung war einem StaLag (Kriegsgefangenenlager) anvertraut. Von einem StaLag konnten bis zu mehrere Hundert Arbeitskommandos abhängen. Die Arbeitskommandos für allieerte Kriegsgefangene wurden regelmäßig von Vertretern des Roten Kreuzes besucht.
Ispettorato Militare del Lavoro (Militärische Behörde zur Arbeitsaufsicht)
Das Ispettorato Militare del Lavoro war eine militärische Behörde zur Arbeitsaufsicht, die 1943 mit dem Zweck gegründet worden ist, Arbeiter für den Bau von Abwehreinrichtungen zum Schutze der Italienischen Sozialrepubblik (RSI) zu rekrutieren und die Schäden der Luftangriffe zu reparieren. Auch nach dem Namen des Begründers und Kommandanten “Organizzazione Paladino” bekannt, erfasste das Ispettorato Militare del Lavoro einige zentausend Männer und arbeitete eng mit den Deutschen zusammen, bisweilen direkt in ihrem im Dienst.
Organisation Todt
Die Organisation Todt wurde Ende der 30-er Jahre in Deutschland zur Einordnung der Arbeitskraft für den Bau militärischer Einrichtungen geschaffen. Bis zu seinem Tod (1942) vom Begründer Fritz Todt geleitet, wurde die Organisation während des Krieges zur
Ausbeutung der Zwangsarbeit in den von den Deutschen besetzten Gebeieten eingesetzt. In Italien spielte die Organisation Todt eine grundlegende Rolle in der Erbauung der am Appennin entlang führenden Verteidigungslinien und setzte dazu zentausende Männer ein.
Paladino Francesco
Francesco Paladino wurde 1890 in Scilla bei Reggio Calabria geboren und meldete sich 1907 freiwillig bei den Telegrafistentruppen. 1908 zum Unteroffizier ernannt, nahm er mit diesem Dienstgrad am Tripoliskrieg teil. 1914 wurde er zum Leutnant befördert und während des Ersten Weltrkrieges zum Hauptmann. Er blieb in der Armee und wurde 1932 Oberleutnant. 1936 nahm er am Abessinienkrieg teil, im Laufe dessen er zum Oberst ernannt wurde.
Im Rahmen des Zweiten Weltkrieges kämpfte Paladino auf der Griechisch-Italienischen Front. Bei der Rückkehr wurde er dem Bozener Korps zugeteilt. 1942 zum Brigadengeneral befördert, trat er nach dem Waffenstillstand der Italienischen Sozialrepublik (RSI) bei, für die er das Ispettorato Militare del Lavoro schuf.
1945 trat Paladino in den Ruhestand, 1970 verlieh man ihm den Ehrengrad des Divisionsgenerals.
Francesco Paladino starb 1974.
Sauckel Fritz
Fritz Sauckel, geboren 1894, war ein NSDAP-Gauleiter. 1942 wurde er zum Generalbevollmächtigten der Zwangsarbeit in allen deutschen Besetzungsgebieten ernannt. De facto war er also für die Rekrutierung und den Einsatz der Zwangsarbeiter verantwortlich. In Italien versuchte seine Organisation mit spärlichen Erfolg hunderttausende Menschen ins Reich abzuschleppen. Er wurde in Nürnberg vor Gericht gestellt, das Todesurteil wurde 1946 vollzogen.
Speer Albert

Albert Speer, geboren 1905, war ein Architekt, der eine hervorragende persönliche Beziehung zu Hitler hatte. Er war zwar kein glühender Nazi, dennoch war er der Schöpfer der Parteiparaden und genoss dadurch die Achtung und das Vertrauen des Führers. Nach Fritz Todts Tod, wurde er 1942 zum Reichsminister für Bewaffnung und Munition ernannt, der die Organisation Todt unterstand. Er wurde in Nürnberg vor Gericht gestellt und zu zwanzig Jahre Haft verurteilt. Er ist 1981 in London gestorben.

Todt Fritz
Fritz Todt war ein deutscher Ingenieur, der in den 30-er Jahren für die Erbauung des von Hitler gewollten Autobahnsystems verantwortlich war. Am Ende der 30-er gründete er die Organisation Todt mit der Zielsetzung, Zwangsarbeitskraft für den Bau der Verteidigungslinien entlang der Grenze mit Frankreich zu liefern. Während des Krieges leitete seine Organisation den Einsatz der Zwangsarbeit in den Besetzungsgebieten. Er starb 1942 in einem Flugunfall.